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12.12.2005 - Kultur&Medien / Ausstellung
Kosak Hall: Muster - Galerie Senn: Märchen

kunstraum

Immer wenn man sich ob der vielen Wiener Galerien fragt, wer das alles kaufen soll, sperrt wieder eine neue auf. Tina Kosak von der Badener Galerie Menotti und der US-Kurator Michael Hall haben einen schönen Raum in Wieden bezogen. Sie bringen in der Eröffnungsschau "Brutal ornamental" ihre favorisierten Künstler zusammen. Da hängen Bilder von nackten, gefesselten Frauen aus Nobuyoshi Arakis Linse (Edition von 30, 16500 €) neben Foto-Übermalungen von Arnulf Rainer. Gilbert Bretterbauer verknüpft bunte Seidenbänder zu einem großen Netz (6000 €). Diese Textilarbeit kontrastiert eine Wandinstallation aus silbernen Modulen von Jim Isermann (16000 €), die an die Siebzigerjahre erinnert. Elisabeth Penker schmückt ein Podest mit indianischen und modernistischen Motiven (3000 €), während die witzige Skulptur "Der Chronist" von Markus Selg, früher Mitglied der Künstlergruppe Akademie Isotrop, eine Häuptlingsmaske auf einem Körper aus rostigem Metall trägt (10000 €). (Bis 14. Jänner, Wiedner Hauptstraße 46, Wien 4)

Galerie Senn: Märchen

Auch Gabriele Senn zeigt oft Künstler der bereits wieder aufgelösten Akademie Isotrop. Die drei jungen Positionen, die derzeit zu sehen sind, verbindet ihre Affinität zu Märchenhaftem. Abel Auer (*1974) malt ungeniert naive Landschaften. Weniger ist mehr, wenn Auer drei Teufelsmasken auf braun grundierter Leinwand festhält (4400 €). Ein Puzzle, auf welchen Nenner die Bildschöpfungen von Armin Krämer gebracht werden können. Sein bestes Gemälde "Wo hin, Wo her" zeigt einen mysteriösen Mann in einer abstrakten Raumkomposition (3500 €). Die feinsten Arbeiten stammen von der Polin Dorota Jurczak. Ihre Radierungen führen zu Fabelwesen in morbiden Szenarios. In "Galgen Vogel" (1700 €) hängt ein Mobile traurigen Federviehs von der Decke. (Bis 12. 1., Schleifmühlgasse 1 A, Wien 4) Nicole Scheyerer

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