Anton-Mahringer-Ausstellung im Belvedere

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Die Österreichische Galerie Belvedere zeigt eine Ausstellung von Werken des gebürtigen Stuttgarters Anton Mahringer (1902-1974), dessen Geburtstag sich heuer zum 100. Mal jährt. Mahringer lebte seit 1932 im Kärnten und war Mitglied der Künstlergruppe "Nötscher Kreis". Der Kolig-Schüler "stand leider immer im Schatten seines Lehrers", wie Direktor Gerbert Frodl, bei der Presseführung am Dienstag bedauerte. Die Ausstellung ist von 10. Juli bis 15. September, und übersiedelt danach nach Nötsch im Gailtal.

Neben Kolig und Mahringer gehörten dem "Nötscher Kreis" auch Franz Wiegele und Sebastian Isepp an. Letzterer hing die Malerei bereits 1925 an den Nagel. Kolig und Wiegele profilierten sich als hervorragende Porträtisten, Mahringer dagegen konzentrierte sich auf Landschaftsmalerei. "Es mag wie eine Fremdenverkehrswerbung klingen", meinte Frodl, "aber es gibt dort ein einmaliges Licht, so wie im Süden".

Der "Nötscher Kreis" gilt heute als repräsentativer Teil des österreichischen Expressionismus, obwohl sich Mahringers Malerei dieser Kategorisierung eigentlich entzieht. Typisch für seinen Stil ist die scheinbare Leichtigkeit und eine Ausgewogenheit von Fläche und Strich. Er bevorzugte dünne Mal-Oberflächen, und hielt in seinen Bildern zum Großteil die Landschaft um Nötsch mit der Kulisse der Julischen Alpen fest.

Anton Mahringer, am 26. September 1902 in Neuhausen bei Stuttgart geboren, studierte von 1925 bis 1930 an der Stuttgarter Akademie, wo er 1928 Anton Koligs Schüler wurde. Noch im selben Jahr kam Mahringer mit Kolig und Kollegen aus dessen Malklasse erstmals nach Nötsch. Nach Aufenthalten in Rom und Dalmatien ließ sich Mahringer 1932 endgültig im Gailtal nieder. Er war auch am großen Fresko Koligs beteiligt (1930), das die Kärntner Landesregierung in Auftrag gegeben hatte. 1938 war es aber von Josef Goebbels zur "entarteten Kunst" erklärt worden und wurde abgeschlagen. Nach 1950 setzte sich Mahringer mit dem Abstraktionismus auseinander, vollzog allerdings ähnlich wie der Expressionist Herbert Boeckl den letzten Schritt dorthin nicht. Am 29. Dezember 1974 starb er in Villach.

Die in der Ausstellung gezeigten Bilder sind teilweise aus dem Bestand der Österreichischen Galerie, so wie Leihgaben der Familie Mahringers, der Sammlung Essl, des Historischen Museums der Stadt Wien und der Kärntner Landesgalerie. Von 22. September bis 24. November übersiedelt die Ausstellung ins Museum des "Nötscher Kreises" nach Nötsch im Gailtal.

Link: Österreichische Galerie
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