Galerie mezzanin
Karl-Schweighofer-Gasse 12 A-1070 Wien
Peter Kogler
Eröffnung 17. Februar 2004, 19
Uhr
Dauer der Ausstellung 18. Februar bis 17. April
2004
Die Galerie mezzanin präsentiert in Wien die erste
Einzelausstellung des zweifachen Documenta-Teilnehmers Peter Kogler seit
1999.
Das Werk Peter Koglers (geb. 1959 in Innsbruck) ist von einer
extrem reduzierten Zeichensprache bestimmt, welche sich in der Individualität
und gleichzeitigem Kollektivismus der gesellschaftlichen Gegenwart
widerspiegelt.
Ameisen, Gehirne, Röhren, organische Windungen und
kartographische Motive – einfache, allgemein wiedererkennbare Zeichensymbole und
-strukturen – multiplizieren sich mit Hilfe des Computers zu Systemen, welche,
sich kommentarlos der Medienästhetik bedienend, neue banal-komplexe Flächen-,
Farb- und Raumsituationen schaffen.
Von modifizierter Formensprache und Serialisierung bestimmt,
durch starke Farben betont, sind sowohl die präsentierten Raumarbeiten als auch
die neu entstandenen Tische der Ausstellung. Koglers Tische, erstmals 2001
gemeinsam mit Tanja Kogler-Rainer produziert, zeugen vom Spannungsfeld zwischen
Kunst und Gebrauchsgegenstand und betonen das Verhältnis von autarkem Objekt und
Bildträger.
In einer seiner neuen Raumarbeiten fungieren sechs, sich
gegeneinander bewegende, textile Bahnen als Bildträger verschiedener
Motivsysteme und dekonstruieren zugleich, durch ihre den Raum segmentierende
Eigenschaft, die ursprünglichen Bedingungen des Raumes.
Die bedingungslose Existenz einer Grundfläche in einem Raum
stellt Kogler mit einer animierten Bodenprojektion in Frage. Liefen die Ameisen
schon an Wänden, Hausfassaden und in Röhren, reduziert sich das willenlose,
automatisierte Heer der zeichenhaften Lebewesen auf das Niedrigste und öffnet
das virtuelle Fenster nach unten. Maßgeblich in beiden Arbeiten ist die
Bewegung. Dynamisch und gleichzeitig monoton in einer endlosen Wiederholung,
führen Koglers Visualisierungen zu einer Auflösung der Statik und der Grenzen
der architektonischen Begebenheiten – zu einer neu definierten Autonomie des
Raumes. (Nadine Wille)