Salzburg - Ab 26. März zeigt das Salzburger Museum der Moderne (MdM) im Haupthaus auf dem Mönchsberg eine umfangreiche Retrospektive des späten Alberto Giacometti. Unter dem Titel "Der Ursprung des Raums" werden bis 3. Juli 60 Skulpturen, 30 Gemälde und ebenso viele Druckgrafiken aus den letzten 20 Jahren des Schweizer Künstlers (gest. 1966) ausgestellt. Rund die Hälfte der Giacometti-Werke stammt aus dem Nachlass der Witwe in Paris, die andere Hälfte kommt von internationalen Museen.
Giacometti-Skulpturen erzielen auf dem internationalen Kunstmarkt zur Zeit Spitzenpreise. Der Salzburger Museumsdirektor Toni Stooss sprach von rund 100 Mio. Euro Auktionserlös in London für ein Stück, von dem es sogar sechs Exemplare gibt. Dementsprechend hoch sind die Versicherungs- und Transportkosten von Wolfsburg, wo die Schau zur Zeit läuft, nach Salzburg. "Ja, es ist dies die teuerste Ausstellung meiner Zeit im MdM. Es ist ein finanzielles Wagnis und eine Zitterparte, ich hoffe auf wirklich viele Besucher", sagte Stooss heute, Mittwoch, Vormittag bei einem Pressegespräch. Parallel zu den Originalen zeigt das MdM eine Fotoausstellung mit Aufnahmen aus dem Atelier Giacomettis, der als einer der meistporträtierten Künstler des 20. Jahrhunderts gilt.
Im Ausstellungsjahr 2011 wird das MdM darüber hinaus "Zeitgenössische Raumkunst" von Bruce Nauman, Fred Sandback und Franz West (ab 2. April) präsentierten sowie drei Ausstellungen mit Videoporträts von Robert Wilson (ab 17. Juli), Druckgrafiken von Emil Nolde (ab 29. Oktober) und 40 der zum Teil überlebensgroßen, superrealistischen Skulpturen des Kanadiers Evan Penny (ab 12. November). Vor allem aber wird das MdM seine brandneue Sammlung Map präsentieren, die dem Haus in Salzburg von einer anonymen Sammlerin als Dauerleihgabe auf zehn Jahre überlassen worden ist. Darin sind 400 Werke unter anderem von Jörg Immendorff und Markus Lüpertz (zu sehen ab 9. April) und Helmut Newton (ab Anfang November) sowie Anselm Kiefer enthalten. Diese Dauerleihgabe sei eine enorme Bereicherung für Salzburg, argumentierten Stooss und der für Museen zuständige LHStv. Wilfried Haslauer (ÖVP).
Im Stammhaus, dem Rupertinum, werden vor allem Fotos und Grafiken gezeigt, darunter eine Ausstellung über neue Bildkonzepte in der österreichischen Gegenwartsfotografie, Arbeiten von Ernst Haas, Ilse Haider und Herbert List sowie von Christian Ludwig Attersee. Dazu kommen Künstlerporträts von Alfred Hrdlicka und zwei Oskar-Kokoschka-Ausstellungen aus Dresden und der hauseigenen Grafiksammlung.
Stillstand bei geplanten Bauten
So ambitioniert das Ausstellungsprogramm selbst, so schleppend das Um- und Neubauprogramm des Museums. Ähnlich wie in den vergangenen Jahren, blieb es auch heute bei eher allgemein formulierten Absichtserklärungen zum Bau des "dringend benötigten" unterirdischen Depots im Grünland auf dem Mönchsberg - Haslauer spielte den Ball zu den "über Gebühr lange dauernden" Genehmigungsverfahren der Behörden. Die kolportieren Baukosten von drei Mio. Euro sollen im Landesbudget zudem frühestens 2013/2014 verankert werden. Für den Umbau des sogenannten Wasserturms, den das Museum für die Kunstvermittlung nützen will, ist der Sponsor abgesprungen, und für den Neubau der seit vielen Jahren als Provisorium geschlagenen Brücke auf der Zufahrtstraße (Monika-Pforte) gibt es zwar ein eingereichtes Projekt. Aber es fehlen die Bewilligungen vor allem von der Naturschutzbehörde und dem Denkmalschutz.
Das Publikum hat sich von der offensichtlich wenig entschlossen agierenden Museumspolitik aber nicht vom Besuch des Museums abhalten lassen. Im Gegenteil: Mit 128.591 Besuchern kamen im Vorjahr um fast zehn Prozent mehr als im Jahr 2009. Allerdings haben rund ein Viertel aller Besucher die Ausstellungen bei Vernissagen oder an einem der Gratistage gesehen und somit keinen Eintritt bezahlt. "Der Salzburger Steuerzahler zahlt zum Gesamtbudget des Museums in der Höhe von knapp fünf Mio. Euro fast 3,7 Mio. dazu. Das ist viel Geld. Daher ist es gut und richtig, wenn die Ausstellungen von vielen Menschen auch ohne Eintritt gesehen werden können", sagte Haslauer. (APA)
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