Österreich gilt als "das Epizentrum der Restitution"
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Sotheby’s
veranstaltet Restitution-Symposium.
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Kunstrückgabe wird noch Thema bleiben.
Wien.
Auf Einladung des Auktionshauses Sotheby’s treffen am kommenden Montag
internationale Restitutionsexperten im Wiener Mumok zusammen. Bei einem
Symposium widmen sie sich neueren Fällen und Forschungsergebnissen in
Österreich und seinen Nachbarländern. "Restitution wird noch lange ein
Thema sein", erklärte der Leiter des Restitutionsbüros von Sotheby’s
Europe, Richard Aronowitz-Mercer. "Als das Büro in den 90ern gegründet
wurde, dachte man: In zehn Jahren wird sich die Restitutionsthematik
erledigt haben. Jetzt haben wir mehr Arbeit denn je."
Neben aktuellen Fällen spielt bereits restituierte Kunst auf dem
internationalen Kunstmarkt längst eine große Rolle: "Der Wert wird durch
die Rückgabe gesteigert: Meist sind es Werke, die lange nicht auf dem
Markt waren – und die kunsthistorisch große Bedeutung erlangt haben."
Die legalen Bestimmungen und auch der Untersuchungsgrad öffentlicher
Sammlungen ist beim Thema Restitution von Land zu Land sehr verschieden,
wie Aronowitz erklärt. "In vielen Ländern, etwa in Deutschland, ist
noch sehr, sehr viel zu tun." Österreich sei international betrachtet
ein Ausnahmefall: "Österreich ist gewissermaßen das Epizentrum der
Restitutionsaktivität", so der Experte. Ähnlich wie in den Niederlanden
sei hier "sehr viel, in sehr organisierter Form passiert". Gleichzeitig
hat sich durch die Ausfuhrverbots-Praxis der Nachkriegszeit ein ganz
neues, "für Österreich spezifisches Problem" ergeben, "das Forscher
außerhalb des Landes oft gar nicht verstehen können".
Nicht zuletzt diese "emblematische Rolle" Österreichs in der
Kunstrückgabe gehört zu den Gründen, weshalb das Symposium in Wien
stattfindet.
Printausgabe vom Samstag, 16.
Oktober 2010
Online seit: Freitag, 15. Oktober 2010 16:49:00
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