22. Juni 2010 - 00:04 Uhr · Von Ulrike Breit · Kultur

Robert Oltay: Bitte berühren!

Die Gemälde und Skulpturen haben sehr delikate Oberflächen. Bitte nicht berühren“, heißt es auf den Hinweisschildern in der Ausstellung 44er Haus in Leonding. Eine Ausnahme gibt es: Robert Oltays Werk „Touch“. Mit geschlossenen Augen soll man das gemalte Leinwandrelief ertasten, Oltays Hund, der darauf zu sehen ist, quasi streicheln.

In dieser Ausstellung wird die Vielfalt von Oltays Werk offensichtlich, Aquarelle sind in der Minderzahl, Frottagen, Collagen, Skulpturen, die erstmals präsentierten Ready-mades und stoffliche Arbeiten zeigen die große Bandbreite des Künstlers und Präsidenten der Berufsvereinigung Bildender Künstler OÖ. Die stofflichen Werke sind auch jene, die Andrea Tierneys Schaffen am nächsten kommen. Die gebürtige Linzerin lebt seit 30 Jahren in London, hat aber den Bezug und Kontakt zur Heimat nie verloren.

Muster spielen in ihren Werken eine große Rolle, floral, geometrisch, in jedweder Art. Dass Tierney einmal Designerin für die Textilindustrie war, festigt sich in Drucken auf Tapetenstreifen, die bis auf den Boden rollen.

Harmonisches Ganzes

Im gemeinsam gestalteten Raum überwiegt die Improvisation, die Gabe, aus Überresten ein harmonisches Ganzes zu schaffen. Stoffe, Leinwandstreifen, beschriftete Klebebänder zieren die Wände, verwischen die Grenze zwischen Oltays und Tierneys Werk, vermengen Materialien und Stile. Ein neues, spannendes Ausstellungsprojekt zwischen Linz und London, verwirklicht in Leonding.

Info: bis 27. Juni, 44er Haus Leonding, täglich 10–12 und 15–17 Uhr.

Quelle: OÖNachrichten Zeitung
Artikel: http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/art16,416919
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