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Land fördert Stadtwache-kritische Kunstprojekte nicht

LINZ. Weil zwei Kunstprojekte, die sich kritisch mit der Linzer Stadtwache beschäftigen, vom Land nicht gefördert werden, ist die freie Szene in Oberösterreich verschnupft.

Die Kulturplattform Kupf kritisiert, dass zwei von ihrer Jury ausgewählte Arbeiten abgelehnt wurden, nachdem die FPÖ dagegen mobil gemacht hatte. Im Büro von Kulturreferent Landeshauptmann Josef Pühringer (V) begründet man die abschlägige Entscheidung damit, dass bei den Projekten „weder zeitgenössische noch künstlerische Inhalte erkennbar“ seien.

Zur Vorgeschichte: Der mit 75.000 Euro jährlich dotierte Innovationstopf des Landes wird heuer zum 15. Mal ausgeschüttet. Eine Jury der Kupf wählt unter den eingereichten Projekten die besten aus und schlägt sie der Landeskulturdirektion zur Förderung vor.

14 Jahre lang sei man den Vorgaben dieses Gremiums immer gefolgt, so Eva Nimmervoll von der Kupf. Dabei seien durchaus provokante Projekte unterstützt worden, wie etwa 2009 die weibliche Glöcklerpasse von Ebensee oder der „Cam-Catwalk“ bei der diesjährigen 1.-Mai-Demo in Linz. Weil im Jahr zuvor die Situation zwischen Polizei und Demonstranten wegen der angeblichen Vermummung einiger Teilnehmer eskaliert war, wurden heuer die neuesten „datenschutzrelevanten“ Modekreationen gezeigt.

2010 habe das Land erstmals zwei der zwölf von der Jury ausgewählten Projekte nicht gefördert und die Kupf nicht einmal darüber informiert, beklagt Nimmervoll.

Zwei Projekte abgelehnt

Konkret geht es um „Watchdogwatcher“ des Linzer Medienkünstlers Karl Klar, das unter anderem die Vergangenheit der Stadtwache-Mitglieder durchleuchten - etwa ob sie bei einer schlagenden Burschenschaft waren - und anonymisiert im Internet veröffentlichen wollte.

Das Projekt „Wachschatten“ wurde ebenfalls abgelehnt. Dabei sollte die Stadtwache aus angemessener Entfernung selbst beschattet werden. Die Künstlergruppe Social Impact wollte damit zu einer „kritischeren Auseinandersetzung mit staatlicher Sicherheits- und Überwachungspolitik“ anregen.

"Politische Entscheidung"

Die Kupf ortet „eine politische, keine künstlerische Entscheidung“. Denn die FPÖ hatte sich gegen die beiden Projekte starkgemacht. Die Freiheitlichen kritisierten, dass offenbar der Widerstand gegen den Linzer Ordnungsdienst mit Kultur-Fördergeldern des Landes finanziert werden soll und brachten eine entsprechende Anfrage im Landtag ein.

Im Büro des Landeshauptmanns (Pühringer selbst weilt derzeit im Ausland) sieht man aber keinen Zusammenhang. Die Projekte seien von einem Team der Landeskulturabteilung geprüft und für nicht förderwürdig befunden worden. Der Landeshauptmann habe sich nicht gegen die Fachentscheidung der Beamten stellen wollen, hieß es.

Kupf startete Petition

Die Kupf gibt sich aber noch nicht geschlagen und hat eine Petition gestartet. Darin wird unter anderem die Zurücknahme der Förderablehnung verlangt. Seit Mittwochnachmittag kann man sie im Internet (http://www.zumutungen.at) unterstützen. Bis Donnerstagvormittag haben bereits 200 Leute unterzeichnet, meldeten die Initiatoren.

Antrag abgelehnt · von IVT · 31.07.2010 12:03 Uhr

Für Linz ist es Kulturpolitisch ein falsches Signal und fatal für das aufgesetzte Image dieser großspurigen Stadt.

Kunst - Zwangssterilisiert so zu sagen.

Für die selbst verliebte "Freie Szene" in Linz, ein Widerstand; ein weiterer trotziger Beitrag in ihrer neuen/alten Umgebung, nach Kulturhauptstadt Linz 2009.

Die Trostlosigkeit spiegelt sich in den beiden abgelehnten Projekten. Hier riecht man förmlich die Kleinbürgerlichkeit aus Linz.

Die Subversionsstrategie der beiden eingereichten Projekte, eine Marke [ Stadtwache] öffentlich zu Kritisieren, ist an der politischen und kulturellen Identität der Stadt Linz gescheitert.

Motto Zitat :

"Kunst leben" " Wer nicht denken will fliegt [sich selbst] raus" Beuys

 
Entartete Kunst?? · von oeggoe · 29.07.2010 16:15 Uhr

Wer entscheidet über Kunst oder unsinn?

Sie??

 
Entartete Kunst · von kleinemaus · 29.07.2010 16:09 Uhr

braucht keine Förderung. Weil es keine Kunst ist, sondern blanker Unsinn.

 

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  • "Wissen schützt vor Dummheit nicht"
    von stoeffoe, 02.08.2010 15:41 Uhr
    Der Spruch des Tages!
  • Haben Sie eine Zeitmaschine, die sie aus den...
    von gkocher, 02.08.2010 15:40 Uhr
    Bei Ihrer Ausdrucksweise rinnt es mir ja kalt über den Rücken! "germanisch-nordischer Rassentypus" -...
  • Aber du hattest ja eh gescrieben ...
    von stoeffoe, 02.08.2010 15:39 Uhr
    ... "auch auf beiden seiten". Also wozu sag ich dir das ...
  • oblio der Sarkast
    von stoeffoe, 02.08.2010 15:37 Uhr
    Ja eh. Es wird wohl wenig Sinn haben darauf hinzuweisen, dass es auch auf der anderen Seite...
  • ...volleyballplatz
    von stanley_beamish, 02.08.2010 15:37 Uhr
    sie machen sicher keinen urlaub und arbeiten 100 stunden die woche - fürs vaterland, gel?
  • stoeffoe
    von oblio, 02.08.2010 15:34 Uhr
    urlaub ist eigentlich immer zu kurz !! naja, sehe ich auch so !! nur diejenigen, welche bei der...
 
 
 
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