Vor einem Papiervorhang und einer
riesigen Säule aus Papier werden die Ausstellungsbesucher - oder vielmehr
sollte man sie eigentlich Ausstellungs-Entdecker nennen - empfangen.
Eineinhalb Stunden haben die Entdecker dann Zeit, um in den verschiedenen
Bereichen der Papierwelt zu forschen und zu spielen. Vorerst verschließt
der Vorhang noch den Blick auf den Raum und seine Angebote.
In einem ersten Gespräch beginnt der Dialog zwischen den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums, den Besuchern und dem
Material Papier. So wird das Augenmerk auf etwas aus der konkreten
Erfahrungswelt gelenkt, das im Kinderalltag von Malen über Reißen, von
Schreiben über Papierfliegerbasteln ständig präsent ist, und das Interesse
für Neues geweckt.
Vorhang auf
Dann geht der
Vorhang auf und gibt den Blick frei auf die Welten des Papiers: von der
Papyruspflanze bis zum Altpapiercontainer, vom Webstuhl bis zur
Papierfabrik. Aber zuerst geht's auf die Rutsche hinauf und dann ab in den
Papier-Schredderpool, in dem man erst mal ein Schnipselbad nehmen
kann.
Papierschlangen
Sanft geschwungene Wellen gliedern den großen Raum und nehmen die
unterschiedlichen Themenbereiche auf. Von einer Welle gelangt man in die
nächste, Themen wie Rohstoffe, Papier machen oder Papier-Fabrik werden so
ineinander übergeführt. Von den Seilen, mit denen die wellenförmigen
Rahmenkonstruktionen zur Wand hin seitlich verspannt sind, hängen bunte
Fahnen aus handgeschöpften Papieren.
Im Blick von oben zieht sich die Ausstellungsarchitektur wie eine
riesige Papierschlange durch den Raum. Mit einfachen Mitteln werden
prägnante Akzente gesetzt. So entsteht in der sechs Meter hohen
Ausstellungshalle auf halber Raumhöhe eine neue Ebene, die eine intimere
und geschütztere Stimmung schafft und den Raum neu fasst.
Fließende Übergänge
Ausstellungsarchitektin Catherine Rennert, die bereits eine langjährige
Zusammenarbeit mit dem Kindermuseum verbindet, wollte keine geschlossenen
Räume schaffen. Vielmehr entstanden thematische Zonen mit fließenden
Übergängen, die einen fast unmerklich in verschiedenste Aspekte des
Papiers hineinführen.
Tipp:
ZOOM Kindermuseum: "probier papier", von 7. März bis 27. Juni,
Informationen: 01/524 79 08
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