Wien (VN-kh)
Mittlere Aufregung im Parlament rund um eine Ausstellung
zeitgenössischer Vorarlberger Kunst: Fünf Künstler stellen eigene
Werke aus; einer (Christian Konzett) rief kurzerhand bei BIPA an,
ließ sich ein Riesenplakat kommen und kassiert nun eine recht
ordentliche Gage dafür, dass er den für ihn reserviert gewesenen
Platz in der Säulenhalle des Parlaments für die Werbung der
Parfümeriekette abgetreten hat.
"Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit", zitierte
Parlamentspräsident Andreas Khol das hundert Jahre alte Leitmotiv
der Wiener Sezessionisten und begründete damit bei der
Ausstellungseröffnung, warum er die "Plakataktion" als Hausherr
zugelassen hat. Im Lauf des Abends wurde das Plakat dann doch zum
"Kunstwerk": Besucher verzierten es mit Aufklebern und Inschriften.
Vorarlberg macht den Beginn einer Veranstaltungsreihe, die
zeitgenössische Kunst aus den Bundesländern im Parlament vorstellt.
Dementsprechend stark vertreten war auch die politische und
Vorarlberger Prominenz, die Präsident Kohl und Kulturlandesrat
Hans-Peter Bischof begrüßen konnten: Bundesratspräsident Jürgen
Weiß, die Minister Gorbach, Gehrer und Rauch-Kallat, Staatssekretär
Morak, VP-Klubobmann Molterer und die VP-Abgeordnete Anna Franz,
Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kopf, Bundesrat Hagen,
Industriellen-Bereichsleiter Kilian, und ORF-Sportchef Oberhauser.
Die Künstler (Astrid Bechtold, Elmar Klocker, Gabriela Klocker,
Christian Konzett, Christoph Luger, Viktoria Tremmel) wurden von
Wilhelm Meusburger (Künstlervereinigung) und Helmut Swozilek
(Direktor des Vorarlberger Landesmuseums) gewürdigt, dann folgte
"Smalltalk" in der Säulenhalle des Parlaments, bis Präsident Khol
wie üblich um 20 Uhr zum Aufbruch bitten ließ: Auch im hohen Haus
wird gespart, und Überstunden kommen teuer.