Die leeren Bildzentrensind in Josef Dabernigs Fotografien von Bedeutung.
Wien - Wenn persönliche Passionen künstlerisch verarbeitet werden, kommt dabei nicht selten Spannendes heraus: Die Filme, Installationen und Fotografien Josef Dabernigs kreisen etwa immer wieder um die Leidenschaft Fußball, wobei der Ball selbst dann doch aus dem Fokus gerät.
Schon in seinem Film Wisla (1996) wird das Spiel auf dem grünen Rasen nur über die emotional geladenen Blicke und Gesten der Trainer reflektiert. In seiner aktuellen Präsentation hat der Künstler die "Action" ebenfalls vom Sportplatz verbannt. In unterschiedlichen Gegenden der Welt, in der Ukraine oder auch in Brasilien, hat Dabernig sechs Fotografien von leeren Fußballplätze gemacht. Stets in der gleichen Manier. Er steht auf der Mittellinie und schießt drei Aufnahmen nach links und drei nach rechts; aneinandergereiht ergeben sie ein halbrundes Panorama.
Eingebettet in unterschiedlichste Stadt- und Landschaftsstrukturen, gibt es hie und da Hinweise (u. a. kyrillische Zeichen), die verraten, wo die Stadien stehen; darum geht es aber eigentlich nicht. Es sind vielmehr die leeren Zentren, die Dabernig interessieren. Ähnlich wie in seinen Filmen nähert er sich einer möglichen Narration vom Rand her.
Die Hängung der Bilder betont den filmischen Aspekt der Fotoarbeiten; nicht zu übersehen ist aber auch eine die Fotos mattierende Rahmung der Bilder, die man von Werbeflächen kennt und die daher wohl nicht ganz zufällig im Hintergrund seines Films Herna (2010) auftaucht: Auf der Bildebene sieht man einen Mann, der Frau und Kind im Auto zurücklässt, um in einem Lokal seiner Spielsucht zu frönen. Die Tonebene eines Hörspiels von Bruno Pellandini eröffnet gleichzeitig eine Art Parallelwelt, die sowohl inhaltlich als auch stilistisch von einem bürgerlichen Leben erzählt.
Obwohl hier jede Aufregung ausgespart wird und Dabernig die gegensätzlichen Welten auf sehr präzise, durchdachte Weise miteinander verzahnt (seine Arbeiten sind strukturelle Erkundungen, die stets auf einer sehr originellen und selbstbestimmten Wissenschaftlichkeit beruhen.), zieht sich ein spielerisches Moment durch die Arbeiten. Ein Moment, der bereits in seinen frühen, ebenfalls ausgestellten Skulpturen einen wichtigen Teil ausmachte. (Christa Benzer, DER STANDARD - Printausgabe, 20. Jänner 2011)
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