25.08.2003 15:02
Opposition: Gehrer versetzt den Todesstoß
Massive Kritik: SP fordert Erhalt des
Ausstellungsbetriebs - Grüne wollen Gespräche zwischen Bund und Wien
Wien - SP-Kultursprecherin Christine Muttonen sieht die
Verantwortung für die prekäre finanzielle Lage des Künstlerhauses beim Bund und
der zuständigen Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V). Mit der Aufkündigung
des Kooperationsvertrages im Jahr 2001 habe Gehrer "dem ohnedies angeschlagenen
Künstlerhaus des Todesstoß versetzt", so Muttonen am Montag in einer Aussendung.
Gehrer müsse "die dringend benötigten Finanzmittel rasch zur Verfügung stellen".
Eva Glawischnig, Kultursprecherin der Grünen, will "sofortige Gespräche zwischen
Bund und Wien".
Immer wieder zeige sich, so Muttonen, "dass Gehrer, Morak
und Co trotz aller frommen Lippenbekenntnisse für die zeitgenössische Kunst
nichts übrig haben". Die Einstellung des Ausstellungsbetriebes wäre ein großer
Verlust für die heimische Szene der Gegenwartskunst. Von politischer Seite müsse
daher alles getan werden, um ein Weiterbestehen der Ausstellungsaktivitäten zu
ermöglichen.
Gut funktionierende Strukturen zu zerstören sei "typisch
für Ministerin Gehrer und Staatssekretär Morak"
"Ein gemeinsames
rasches Handeln von Bund und Wien ist dringend notwendig", erklärte Glawischnig.
Weiters heißt es: "Leider ist es typisch für Ministerin Gehrer und
Staatssekretär Morak, bestehende Strukturen, die gut funktionieren, zu
zerstören, ohne irgendwelche neuen Impulse zu setzen. Die Initiative Kunstplatz
Karlsplatz ist ein unterstützenswertes Projekt und darf nicht zwischen den
Fronten zerrieben werden."
Aus dem Büro vom Wiener Kulturstadtrat Andreas
Mailath-Pokorny (S) erklärte man am Montag auf Anfrage der APA: "Wir sind seit
Monaten mit dem Künstlerhaus im Gespräch, und bemühen uns auch um eine
Unterstützung des Bundes. Von uns erhält das Künstlerhaus weiterhin die erhöhte
Betriebssubvention von 363.364 Euro. Unterscheiden muss man auch zwischen einer
Aufrechterhaltung des laufenden Betriebes und dem geplanten Ausbau, der das
Künstlerhaus allein aber sicher nicht retten wird". (APA)