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Sommerakademie zur künstlerischen Gegenwart

8. Februar 2011 | 12:31 | Salzburg Stadt | | Teilen 
Unter dem Motto „Was ist Kunst?“ unterrichten von 18. Juli bis 27. August 23 Dozenten in der Salzburger „Schule des Sehens“ 300 Profis und Laien in Malerei, Skulptur, Schmuck , Performance und Kuratieren von Kunst.
(SN, APA). Seit Oskar Kokoschka im Jahr 1953 die Salzburger „Schule des Sehens“ gegründet hat, treffen alljährlich international renommierte Dozenten auf der Festung Hohensalzburg auf etwa 300 Studenten, Profis und kunstinteressierte Laien aus aller Welt. Auch heuer bietet die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst 20 ein- bis vier-wöchige Klassen in den Fächern Malerei, Steinbildhauerei, Schmuck, Foto, Zeichnung, Landschafts- und Städtearchitektur, Grafik und Performance.

Im Kurs-Angebot vom 18. Juli bis 27. August findet sich heuer erstmals auch ein Kurs im Kuratieren von Kunst, wie Direktorin Hildegund Amanshauser heute, Dienstag, bei einem Pressegespräch bekanntgab.

Hubert Scheibl etwa wird Malerei, Foto und Film unterrichten, und Judy Fox lehrt Figuren modellieren, eine Technik, die laut Amanshauser kaum noch vermittelt wird. Der indische Jungstar Jitish Kallat will die künstlerischen Möglichkeiten unter anderem durch „Diskussionen jenseits der Wohlfühlzone“ erweitern, und Maria Lind versucht im Kurs „Geschichte und Praxis des Kuratierens“ ein Verbindungsglied zwischen dem „Schaffen und Ins-Licht-Rücken“ von Kunst zu vermitteln.

„Was ist Kunst? - dieses Motto könnte man über die Sommerakademie 2011 stellen“, sagte Amanshauser. „Zwar ist diese Frage wörtlich genommen irrelevant. Kunst ist Verhandlungssache, die Moderne ist vorbei. Aber die Fragen nach der Globalisierung von Kunst und vor allem Fragen nach den möglichen Wirkungen von Kunst interessieren uns heuer besonders.“ Erörtert werden sollen diese Themen nicht nur in den einzelnen Klassen auf der Festung und den beiden anderen Standorten, dem Kiefersteinbruch in Grödig und der Pernerinsel in Hallein, sondern vor allem im Symposion „Globalkunst“ am 29. und 30. Juli. Und Mladen Stilinovic wird den Kurs „Reflexionen über Kunst und Nichtkunst“ gestalten, in dem er der Bedeutung von Produktion, Geschwindigkeit und Faulheit in der Kunst nachgehen will.

Amanshauser sieht ihre Sommerakademie als eine Art Basis-Ausbildung für zeitgenössische Kunst. „Jeder der einen Kurs bei uns besucht hat, wird über zeitgenössische Kunst mehr wissen als davor und nie mehr leichtfertig von Krempel reden. Der Salzburger Landeshauptmann und Kulturreferent David Brenner (S) begrüßte diesen Ansatz. “Gerade in einer Stadt wie Salzburg, die einerseits von Kunst und Kultur lebt und in der andererseits sogar Werke von Anselm Kiefer als Provokation empfunden werden, ist diese Diskussion inhaltlich wichtig.„ Das Land und die Stadt subventionieren die Sommerakademie mit zusammen rund 600.000 Euro.

© SN/SW

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