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17. Juli 2008
14:25 MESZ

Galerie Mezzanin (geschl. 1.-24. 8.) Getreidemarkt 14, 1010 Wien. Bis 6. 9.

Link: www.mezzaningallery.com

 

 

Linien zwischen Dimensionen
Strukturen abgerissener Plakatwände transformiert Christina Zurfluh in der Galerie Mezzanin in amorphe Kompositionen

Vor und auch nach Mimmo Rotello, der die Décollage einst zu seinem Markenzeichen machte, erlagen Künstler dem ästhetischen Reiz abgerissener Plakatwände. Auch Christina Zurfluh nutzt in ihren neuesten Arbeiten den Charme des Zufälligen, der sich neu zusammenfindenden Fragmente aus Schrift und Papierschichten.

Das in New York Fotografierte reiht die Schweizer Künstlerin in ihre Übersetzungsprozesse ein: Vorhandenes bearbeiten, Schichten freilegen, wie es in ihren großformatigen farbigen Acrylbildern geschieht.

Auch wenn die kleinen Tuschezeichnungen in Format und Farbe erheblich reduziert sind, gehorchen sie diesem Prinzip. Die vom Zwischenmedium Fotografie geraubte dritte Dimension wird von Zurfluh auf Papier wieder plastisch-illusionistisch aufgemotzt. Und mit anderen Linien erobert sie tatsächlich den Raum zurück, visualisiert die Kräfte ihrer in der Galerie aufgespannten Raumzeichnungen mit Gewichten.

Der Aspekt, das Zufällige der Vorlagen zur ungegenständlichen Bildfindung zu nutzen, erscheint zusätzlich interessant. Manchmal muss man bei den amorphen, fast surrealen Strukturen aber schon an das unbewusste Kritzeln beim Telefonieren denken. (kafe / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.7.2008)

 

 

 

 


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