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Eine Ansicht der
Ausstellung "Max Weiler - Vier Wände" im MUMOK in Wien.
Foto: APA
Museum Moderner Kunst zeigt "Vier
Wände" Max Weilers
Ausstellung im Museumsquartier
präsentiert erstmals vier großformatige Landschaftsgemälde in
einem Raum
Wien (APA) -
Zwischen 1973 und 1977 schuf der Tiroler Maler Max Weiler
(1910-2001) eine Serie von vier jeweils 2,56 x 6,06 Meter
großen Landschaftsbildern. Obwohl die "vier Wände" eindeutig
aufeinander Bezug nahmen, wurde der theoretische Zusammenhang
nie praktisch vollzogen: Zwei der großformatigen Gemälde kamen
in den frühen achtziger Jahren ins Wiener Juridicum, die
anderen beiden befinden sich seit 1992 im Besitz des Museum
Moderner Kunst (Mumok).
"Es läge nahe, sie in einem
dafür bestimmten Raum wieder zusammenzuführen", schrieb
Gottfried Boehm vor drei Jahren in seiner Weiler-Monografie,
"dann käme auch der starke Architekturbezug dieser Malerei
wieder zur Geltung." Im ehemaligen Raum der
Kunst-Diskurs-Institution "Depot" hat Mumok-Direktor Edelbert
Köb nun für eine Schau diese Anregung
aufgegriffen.
"Dieser Raum ist ein schöner Raum",
freute sich Köb bei der heutigen Presseführung über dessen
erstmalige Bespielung als "Ausstellungshalle im
Staatsratshof", "und wir haben in Modellen alles versucht, die
Bilder ideal zu platzieren."
Dabei herausgekommen ist
eine Präsentation, bei der die vier (richtigerweise gestellten
und nicht gehängten) "Wände" nicht alle vier Raumseiten
einnehmen, sondern "Über der Baumgrenze" und "Natur mit Caput
mortuum" nebeneinander an der Längsseite aufgestellt wurden,
links und rechts flankiert von "Himmelslandschaft" und "Ganz
rechts lebendige Natur". Er habe auf eine Situation
verzichtet, in der sich der Betrachter tatsächlich im
Bildzentrum befinde, erklärte Köb, "denn hinten haben wir
ohnehin keine Augen."
Die sparsame Präsentation, die
mit einigen Weiler-Zitaten ergänzt wurde, ermöglicht dennoch,
Weilers Auffassung von Landschaftsbildern nachzuvollziehen -
weg von der Abbildung, hin zum freien Umgang mit dem
Gegenstand, "von der Naturmalerei zu einer Elementemalerei"
(Köb), die sich in den Dimensionen deutlich von Monets
Seerosenbildern, in den Bildinhalten von altchinesischer
Landschaftsmalerei beeinflusst zeigt.
Die Ausstellung
wird morgen, Dienstag, um 18 Uhr von Bundeskanzler Wolfgang
Schüssel (V) eröffnet und ist bis 2. Mai bei freiem Eintritt
zugänglich. Einen idealen Raum zur Präsentation der Bilder
könne es ohne Hilfe des 2001 verstorbenen Künstlers nie mehr
geben, meinte Köb, doch kündigte er Bemühungen an, die "vier
Wände" künftig dauerhaft zu vereinen: "Grundsätzlich sind alle
vier Bilder Bundesbesitz. Ich glaube, sie gehören
zusammengeführt, auch, weil sie im Juridicum keinen idealen
Platz haben."
2004-01-19
14:40:46
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