Wien - Knapp zwei Jahre nach Übergabe des ersten österreichischen Baukulturreports an die Bundesregierung stellte Bundesministerin Claudia Schmied (SPÖ)_im Architekturzentrum Wien die angekündigte Nachfolgepublikation vor.
„Best of Austria" (Verlag Holzbauer) versammelt in einem ruhig gestalteten, deshalb angenehm lesbaren Band rund 180 heimische Projekte aus den Jahren 2006 und 2007. Aufnahme fanden all jene Gebäude, die in diesen Jahren mit einem oder mehreren Preisen ausgezeichnet worden waren. Man wolle, so Schmied, diese Serie auf jeden Fall biennal fortsetzen und gemeinsam mit österreichischen Auslandsvertretungen sowie den heimischen Architekturhäusern aktiv als Instrument einer Kampagne für gut Gebautes nutzen.
Sensibilisierung
Zum Standard meinte sie: „Es geht uns um eine breite Sensibilisierung in Sachen Baukultur, und die betrifft alle Ebenen, von der Gemeinde über den Bund bis zum privaten Bereich." Vor allem auch in den Schulen solle künftig verstärkt Architekturvermittlung erfolgen. Schmied: „Es gibt viele Anlässe, bei denen Baukultur zum Thema gemacht werden kann, und die Schulen bekunden bereits Interesse an Aktionstagen und Ähnlichem."
Auch hier plane man künftig, verstärkt mit den Architekturhäusern in
den Bundesländern zusammenzuarbeiten. Der Baukulturreport 2006 selbst
stellt die erste umfassende Analyse der heimischen
Architekturproduktion und deren nicht immer einfache Rahmenbedingungen
dar.
Der Nationalratsbeschluss von 2007, einen „Beirat für
Baukultur", im Bundeskanzleramt anzusiedeln wird jetzt mit
Zeitverzögerung tatsächlich umgesetzt. Die konstituierende Sitzung
findet am 6. März statt. Mit welchen Kompetenzen das rund 30-köpfige
Gremium ausgestattet ist, wird sich weisen. Vertreten sind alle
Ministerien, Gemeindebund, Städtebund sowie Fachleute aus dem
Architekturbereich und der Bauwirtschaft. (Ute Woltron/DER STANDARD,
Print-Ausgabe, 30.1.2009)