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Der Berg als Obsession

Speziell für die Galerie der Stadt Schwaz hat Herbert Brandl eine Reihe ganz neuer Bergbilder gemalt.

SCHWAZ. Noch gut erinnert man sich an die Personale des 44-jährigen Grazers im Kunstraum Innsbruck. Diesen füllte er voll und ganz mit acht seiner riesigen Panoramen, die ein Eintauchen in magische Farbräume ermöglichten. Für Schwaz hat sich der Weibel-Schüler dagegen des Themas Berg angenommen, mit dem sich auseinander zu setzen der Künstler als lebenslange Obsession empfindet. Im Zentrum der Schau steht ein zweieinhalb mal fünf Meter großes Bild, das vor weißen Bergen eine grüne Wiese darstellt, überwölbt von einem blauen Himmel.

Das Klischee des Bergbildes nimmt Brandl allerdings nur zum Vorwand, um sich differenziert mit malerischen Fragen zu beschäftigen: mit einer differenzierten Farbigkeit, mit Komposition, mit der Tradition des Bergbildes und dem Brechen dieser Vorgaben.

Bergiges taucht aber auch in Brandls Aquarellen da und dort auf. Der Künstler mag das Spiel mit der Natur des Wassers, mit dem kalkulierten Zufall. Die realen Formen sind auf diesen sehr spontan entstehenden Blättern nur mehr erahnbar, verschwinden partiell unter Bahnen fließender Farbe.


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Galerie der Stadt Schwaz, Franz-Josef-Straße 27, Schwaz; bis 7. Juni, Mittwoch 10 bis 19 Uhr, Donnerstag und Freitag 13 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 13 Uhr
2003-05-07 16:26:39