Das Ministerium mahnt Museum zur Rückgabe
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Das Haus
Rudolf Leopolds soll vier Werke rückerstatten.
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Schieles "Häuser am Meer" betroffen.
Wien.
Geht es nach der Meinung eines Expertengremiums, soll das Leopold
Museum vier Bilder rückerstatten: Schieles "Häuser am Meer" wären ebenso
ein Fall für die Restitution wie drei Werke von Anton Romako ("Nike mit
Kranz", "Die Quelle", "Akt eines jungen Mädchens").
Neu sind solche Forderungen gegenüber dem Haus, das als staatlich
finanziertes Privatmuseum nicht unter das Restitutionsgesetz fällt,
nicht. Doch der Druck auf das Museum des jüngst verstorbenen Sammlers
Rudolf Leopold wächst.
Um die Herkunft von 23 Bildern zu durchleuchten, hatten Experten im
Auftrag des Bundes vor zwei Jahren begonnen, Dossiers zu erstellen, die
dann im Februar 2010 einem Expertengremium unter der Leitung Nikolaus
Michaels übergeben wurden. Mit der jetzigen Rückgabe-Empfehlung haben
die Mühlen in der Causa aber noch nicht fertig gemahlen: Im Fall von
vier Sammlungen wären weitere Forschungen nötig.
"Gespräche mit Anspruchstellern"
Der Vorstand der Leopold-Museum-Privatstiftung ist am Montag
offiziell über die Beschlüsse des Gremiums informiert worden. Er
kündigte an, "in angemessener Zeit Entscheidungen zu treffen".
"Informelle Gespräche mit Anspruchstellern" sollen bald stattfinden.
Kulturministerin Claudia Schmied geht davon aus, dass der
Stiftungsvorstand – er besteht aus Vertretern des Museums und des Bundes
– "angemessene Schritte einleitet".
Unterdessen will Elisabeth Leopold, die Witwe des Kunstsammlers und
Museumsdirektors, am 26. Juli einen Gerichtstermin in den USA wegen des
Schiele-Werks "Bildnis Wally" wahrnehmen. Das Gemälde wurde 1998 bei
einer Ausstellung in New York beschlagnahmt, seither läuft ein
Rechtsstreit um die Besitzverhältnisse. Ob es zu dem Termin kommt, hängt
von einer Vorverhandlung am heutigen Dienstag ab.
Printausgabe vom Dienstag, 13. Juli 2010
Online
seit: Montag, 12. Juli 2010 17:13:00
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