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Steinebach, ein Ort der Kraft

Den Dornbirner Künstler zieht es mit Malzeug und Staffelei stets in Freie.

Dornbirn (VN-ag) Und dabei hat es ihm ein Ort besonders angetan: das Steinebach-Areal, ein ehemaliges Industriegebiet, das langsam wieder renoviert und von Unternehmen besetzt wird. Die in den vergangenen zehn Jahren entstandenen Gemälde von Gerhard Winkler sind Bestandsaufnahmen in Ölmalerei. Die Bilder, die derzeit im Möbelhaus Luger zu sehen sind, dokumentieren ein Stück Dornbirner Zeitgeschichte und zeigen die Veränderung von Architektur und Natur.

Aufbruchstimmung

Nachdem Gerhard Winkler lange Jahre als Kunsterzieher im Schuldienst tätig war, hat sich mit der Pensionierung ein neues Zeitfenster geöffnet. Das führt den vielseitig aktiven Künstler (u. a. Gründungsmitglied des Kunstraum Dornbirn) wieder zurück zu den Ursprüngen seiner Leidenschaft, der Malerei. So entstand in den letzten Jahren neben Holzschnitten, Zeichnungen oder der Hinterglasmalerei auch jene Reihe der Steinebach-Bilder. Mit diesem thematischen Ausschnitt aus seinem Werk liefert Winkler so etwas wie den optischen Befund eines Ortes, den er in seiner Aufbruchstimmung, im Nebeneinander von Alt und Neu, von gewachsenen Strukturen und Hinzugefügtem, als besonders kraftvoll wahrnimmt. Zu dieser Ausstrahlung, die sich in den verschiedenen Ansichten und Blicken auf das Industrieensemble auch auf den Betrachter überträgt, gesellen sich die äußeren Einflüsse. Wetter, Wind und Licht, sommerliches Grün und winterlich klirrendes Blau, bestimmen Bild und Ort und erzeugen eine zusätzliche Stimmungsebene.

Hier und Jetzt

Doch es ist zu keinem Zeitpunkt ein romantisierender Blick, den der Künstler anlegt. Mit Gerhard Winkler ist kein Nostalgiker am Werk, sondern ein Künstler, der im Hier und Jetzt verhaftet ist. Winkler: " Ich möchte den Ist-Zustand malen." Umgesetzt in klassischer Malweise, baut Winkler, der sein Handwerk versteht, auf Kontrasten und auf Geometrie auf. In der Vielfalt der Formen offenbart sich eine Einheit, die Harmonie erzeugt. Noch interessanter als die prominenten Gesamtansichten sind jedoch die kleinformatigen, auf einen Ausschnitt beschränkten Arbeiten, in denen die absolute Harmonie zugunsten der Spannung etwas zurücktritt. Im Ausschnitthaften, in ihrer klaren, kühlen Farbigkeit, der stillen Melancholie und den fast grafisch gelösten Flächen, lassen diese Werke das Kleinteilige hinter sich und wirken ungemein frisch.

Die Ausstellung wird am 12. Oktober, 19 Uhr, eröffnet und ist im Möbelhaus Luger in Dornbirn bis 4. November zu sehen, geöffnet Montag bis Freitag, 9 bis 18, Samstag, 9 bis 16 Uhr.

ZUR PERSON

Künstler Gerhard Winkler Geboren: 1939 in Wien Ausbildung: Akademie der bildenden Künste in Wien Laufbahn: Kunsterzieher, freischaffend tätig Wohnort: Dornbirn

Arbeit von Gerhard Winkler: "Den Ist-Zustand malen." (Foto: Grabher)




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