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13.05.2006 - Kultur&Medien / Ausstellung | ||
Sonderschau im HGM: Geschenkt, gekauft, ersteigert, gesichert | ||
Die Neuerwerbungen des "Heeresgeschichtlichen" - kompakt. | ||
"Sie glauben gar nicht, was uns alles angeboten wird." M. Christian Ortner, stv. Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums, ist Glückspilz unter den Wiener Museumsdirektoren. 13.000 Stücke wurden seit dem Jahr 2000 in den Bestand übernommen. Entweder geschenkt, oder gekauft oder ersteigert. "Bei den Auktionen treten wir sehr diskret auf." Anonyme Aufkäufer sind dabei am Werk. Vor dem Museum steht die jüngste Neuerwerbung - ein
ausgemusterter Saab-"Draken" mit einer Flügelspannweite von neun Meter. In
der Sonderausstellung hat man sich für 150 Exponate entschieden, die von
einem Filmplakat ("Die Vier im Jeep", 1955) über das Staatsvertragsgemälde
von Sergius Pauser bis zu einem Stahlhelm der serbischen Streitkräfte aus
dem Balkankrieg reichen. Was trägt die Bundesheer-Soldatin beim Sport?
Antwort: Ein feldgraues Top aus der Brunner Heeresbekleidungsanstalt. Und
der weibliche Offizier im Kasino? Die weiße Spencer-Jacke zum großen
Gesellschaftsanzug. Sehr hübsch. Weniger sexy ist das blutbesudelte Hemd des Thronfolgers
Franz Ferdinad vom Tag des tödlichen Attentats (28. Juni 1914), das aus
konservatorischen Gründen nur wenige Wochen pro Jahr gezeigt wird. Die
Jesuiten haben die "Reliquie" nun den HGM überantwortet, das schon seit
geraumer Zeit den durchlöcherten Uniformrock und jenes Fahrzeug ersteigern
konnte, in dem das Thronfolgerpaar dem Attentäter die willkommene
Zielscheibe bot. hws |
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