Dakar ist das, was man gemeinhin eine Metropole nennt: ein
großstädtischer Ort, an dem die Einflüsse nicht nur eines Landstrichs,
sondern des ganzen Kontinents auf die der allgegenwärtigen globalen
Ökonomie treffen. Nicht der schlechteste Platz also, um eine Biennale
auszurichten: sie findet heuer vom 10. Mai bis 10. Juni statt.
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Viye Diba |
Und noch einen Unterschied gibt es zu den anderen Veranstaltungen:
statt Kuratoren und Kuratorinnen arrivierte Stars des Kunstbetriebes
einladen zu lassen, wurden die 44 Teilnehmer der internationalen
Ausstellung als dem Kernstück der Biennale aus mehr als 350 Bewerbungen
ausgewählt.
Vorzüge und Nachteile
Das Verfahren hat seine Vorzüge wie seine Nachteile. Einerseits wird
ein Querschnitt der afrikanischen Gegenwartskunst präsentiert, der die
Illusion eines einheitlichen afrikanischen Kunstraumes ebenso zerstört wie
romantische Vorstellungen von ethnisch-authentischen Kunstwerken aus den
ursprünglichen Materialien der Natur: Videoinstallationen sind ebenso zu
sehen wie Zeichnungen, Gemälde und Holzarbeiten.
Andererseits fehlt der Ausstellung aus dem gleichen Grund ein
gemeinsamer inhaltlicher Nenner, so dass die einzelnen Arbeiten zuweilen
recht stumm nebeneinander stehen - eine Beobachtung, die man ähnlich
allerdings auch bei Ausstellungen in Europa und Nordamerika machen
kann.
Weitere Ausstellungen und Programme
Neben der internationalen Ausstellung gehören zum offiziellen Programm
drei kuratierte Ausstellungen an verschiedenen Orten mit je drei
Künstlerinnen oder Künstlern: Ery Camara zeigt Werke der afrikanischen
Diaspora, N'goné Fall wählte exemplarische Positionen der Kunst des
Kontinents aus, und Bruno Cora lud drei europäische Künstler ein, vor Ort
Werke zu realisieren.
Und darüber hinaus sind mit den Ausstellungen eine Reihe von
Veranstaltungen verbunden, die Probleme der Kunstproduktion wie der Kritik
in Afrika debattieren sollen. Die Resonanz blieb allerdings eher mäßig:
technische und Übersetzungsprobleme verzögerten den Beginn mancher Foren
um Stunden, was auch das geduldigste Publikum überforderte.
Link: La
Biennale de l'Art Africain Contemporain