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Neubau des Linzer Kunstmuseums "Lentos" in der Zielgeraden

Die Eröffnung des neuen Kunstmuseums "Lentos" in Linz nähert sich mit Riesenschritten.

Linz (APA) - Der Bau ist abgeschlossen, die Übersiedelung der Neuen Galerie vom alten Standort in Linz-Urfahr zum neuen Gebäude am Donauufer ist zur Gänze erfolgt. Bis zur Eröffnung am 18. Mai fehlen nur mehr technische Finalarbeiten und das Aufhängen der kompletten Ausstellung.

Ein Drittel der Eröffnungsausstellung hängt bereits, sagt Direktor Peter Baum im Gespräch mit der APA. "Das Konzept der Ausstellung steht natürlich schon lange, in der Praxis ändert sich erfahrungsgemäß beim Aufhängen der Werke bis zuletzt etwas - aus formatbedingten, stilistischen oder einfach nur aus ästhetischen Gründen. Da muss man oft sehr schöpferisch improvisieren."

Die Eröffnungsausstellung "Avantgarde und Tradition" wird eine umfassende Überblicksschau der wichtigsten und attraktivsten Werke des Bestandes bieten. "Mit Werken von Schiele über Kokoschka bis zu Warhol wird die Ausstellung eine Konfrontation von Kunstwerken und Stilperioden sein", beschreibt Baum. Einer der Höhepunkte der Ausstellung wird das Gemälde "Rot auf Weiß" (2,50 mal zehn Meter) sein. Das um 1960 entstandene Werk stammt von Markus Prachensky, einer der führenden Persönlichkeiten der österreichischen Avantgarde der 50er und 60er Jahre. Seine Ausstellungspremiere erfährt ein vier mal zwölf Meter großer Holzschnitt von Erich Steininger. Mit der Eröffnung am 18. Mai bringt das Kunstmuseum weiters erstmals einen rund 470 Seiten umfassenden Sammlungs-Katalog über Malerei heraus.

Innerhalb von nur zwei Wochen wurde im März der gesamte Sammlungsbestand - 1.500 Gemälde, Skulpturen und Objekte, 10.000 Arbeiten auf Papier und 30.000 Bücher sowie Kunstkataloge - in die neuen Räumlichkeiten an der Donau übersiedelt. Platz findet der Bestand auf nunmehr 8.000 Quadratmetern, verteilt auf drei Geschosse. Das oberste Geschoss mit seiner durchgehenden Glasdecke - eine der größten Konstruktionen dieser Art europaweit - ist für die Ausstellungen bestimmt.

Für rund 33 Mio. Euro wurde das Lentos Kunstmuseum Linz des Schweizer Architekten Jürg Weber in 29 Monaten Bauzeit errichtet. Weißglastafeln im Ausmaß von rund 4.500 Quadratmetern umhüllen das "gläserne Schiff an der Donau" und reflektieren die Umgebung. Zu besonderen Anlässen werden in die Glasfassade integrierte Leuchten das gesamte Gebäude in Farbe tauchen. An den beiden Längsseiten von 130 Metern ist das Wort "lentos" in vier Meter hohen Buchstaben weithin sichtbar. 6.000 Quadratmeter Rollrasen rund um das Gebäude machen die Außengestaltung komplett und integrieren das Kunsthaus in den Donaupark.

Das Lentos sei ein neues Wahrzeichen für Linz und städtebaulich ein Anziehungspunkt für Besucher, ist Baum überzeugt. "Kritische Stimmen, die es am Anfang bezüglich der Architektur gab, sind inzwischen weitgehend verebbt."

Zur Eröffnung des Lentos Kunstmuseum Linz am 18. Mai ist die Ausstellung ab 14.30 bei freiem Eintritt zu besichtigen. Ende Oktober 2003 wird die Eröffnungs-Ausstellung von der Sonderschau "Paris 1945 bis 1965" abgelöst.

Lentos Kunstmuseum Linz, Ernst-Koref-Promenade 1, Tel.: 0732-7070-3600.
2003-05-06 09:24:38