Salzburger Nachrichten am 28. März 2003 - Bereich: kultur
Kunst-Besuche in Niederösterreich

ST. PÖLTEN, KS (SN). Abseits des Mainstreams findet oft Kunst statt, die selbst spricht, etwas zu sagen hat. Zu jung? Zu alt? Oder einfach abseits der Eitelkeiten gereift?

Die Bildhauerin Karin Frank, Meisterschülerin von Michelangelo Pistoletto in Wien, hat soeben einen Kulturpreis des Landes Niederösterreich erhalten, ihre ironischen "Denk-Male" wurden in der Preisträger-Ausstellung im nö. Dokumentationszentrum in St. Pölten gezeigt. Offenbar gibt ihr der mediale Rummel um einige Künstler zu denken; sie beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Ruhm und Styling der Leitfiguren in der Kunst. In ihren kleinen Skulpturen bringt sie das Selbstdesign der Persönlichkeiten und ein plakatives Statement zu deren Kunst zusammen. So steht nun unverkennbar Josef Beuys auf einer Filzstele und Andy Warhol auf einem Sockel aus rosa Plüsch.

Eher selten beschäftigen sich Künstler mit dem Hologramm. Koloman Novak zeigt solche in der Factory der Kunst Halle Krems, einem Ort, der sich vorwiegend für jene Stipendiaten einsetzt, die eines der neu geschaffenen, großzügigen Förderateliers in Krems bewohnen dürfen. Novaks einfache, reliefartige Bildwerke bestechen durch ein auf den ersten Blick nicht durchschaubares Bewegungssystem und eine dadurch in Gang gesetzte farbige Lichtorgie. Als Kreativer zwischen Wissenschaft und Kunst hat der aus Slowenien stammende Künstler mit ein paar einfachen technischen Tricks und holographischem Verpackungsmaterial Werke geschaffen, vor denen man fasziniert verweilt. JANA WISNIEWSKI