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Galerie nächst St. Stephan. "Pure Freude" heißt eine
neue Werkgruppe des Düsseldorfers Imi Knoebel. Mit jeweils zweierlei
Acrylfarbe hat er einfarbige, auf Aluplatten gemalte Rechtecke
unterschiedlicher Größe zueinander in Beziehung gesetzt. Immer ist der
genau geführte Pinselstrich sichtbar. Als wär's ein Rechenschieber, sind
sie auf einer gemeinsamen Grundlinie ineinander verschoben, und eins aufs
andere neu austariert. Der Blick durch die Raumflucht eröffnet noch einmal
neue Sichtweisen auf diese Zweiklänge aus Mittigkeit, Goldener Schnitt und
Rhythmik und läßt Zusammenhänge zwischen Einzelbildern und Serien
herstellen. Eine pure Freude. (I., Grünangergasse 1; bis 18.Jänner).
Galerie Julius Hummel. Begleitend zu seiner Ausstellung
im Augarten-Atelier gibt Hubert Schmalix Einblick in die jüngere
kalifornische Kunstszene. Insgesamt fällt ein Hang zu subkulturellen
Themen - Pornographie, Sexualität, Gewalt - ins Auge. Vieles wirkt
redundant. Um so mehr heben sich davon etwa Jonathan Pylypvhuks
eigenwillige Collagen mit Nagellack- und Schriftelementen ab, die
impulsiven Filzstiftzeichnungen Jeddedia Caesars oder die Universen Nick
Lowes, die mit ihren Verdichtungen, Ballungen, Implosionen an Dominik
Steigers filigrane Zeichenkunst erinnern. Auch Mark Golamco überzeugt mit
ungewöhnlich gesplitteten Farbzeichnungen. (I., Bäckerstraße 14; bis 21.
Dezember).
Galerie Heike Curtze. Die Schnittstelle von Verklärung
und Realität, aufgezeigt am Beispiel amerikanischer Heldenmythen,
verhandeln die Photodokumentationen Carol Venezias. Ihren jüngsten Zyklus
widmet sie texanischen Cowboys: harten Jungs, die tatsächlich mit dem
Lasso durch die Gegend reiten.. Selbstredend fällt einem hierbei der
Marlboro-Man ein, abgerufen werden will auch das Repertoire der
Traumfabrik. Dank unprätentiöser Kameraführung gelingt es Venezia frei von
Romantizismus, diesen Bereich des American Way of Life als eine von
möglichen Formen des Alltag zu kommunizieren. (I. Seilerstätte 15; bis 7.
Dezember).
© Die Presse | Wien
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