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Kultur 

Mit Bauten und Dessous

Ein Kulturtreff in Wien - Die Größe des Landes Vorarlberg liegt im Detail

VON CHRISTA DIETRICH E-MAIL: CHRISTA.DIETRICH@VN.VOL.AT

Wien (VN) Die tolle regionale Entwicklung, das offene Klima, eine Architektur, die dafür sorgt, dass die Welt nun auf das westlichste Bundesland blickt, und nicht zuletzt feine Dessous - Vorarlberger wissen, wie sie sich in der Bundeshauptstadt gut präsentieren.

Man tat es erneut am Donnerstagabend beim alljährlichen Kulturtreff. Landeshauptmann Sausgruber selbst war anwesend und der Ort wurde mit Bedacht gewählt - das kleine Quartier 21 im großen Museumsquartier. Dort haben seit etwa einem Jahr die Bundesländer die Möglichkeit, "ihre" Kunst zu zeigen.

Kleines Kämmerlein

Vorarlberg ergriff die Chance und schickte Swetlana Heger mit dem Projekt "Live" ins Rennen. Die Künstlerin setzte auf die Verknüpfung von Werbefotografie, Schönheitsidealen und bildende Kunst, schlüpfte in die hauchzarten Strümpfe und knallengen Kleider der Firma Wolford und erhob die aufwändigen Vorbereitungen zu den Foto-Shootings zur Performance. Die durchaus beachtenswerten Endprodukte gleichen Ablichtungen von Körperskulpturen, präsentieren sich jenem Besucher, der vormittags ins Museumsquartier kommt (besser gesagt ins schwer auffindbare Quartier 21 verirrt), allerdings hinter Käfiggittern, um nachmittags dann immer noch den Eindruck zu erwecken, dass Wien für die Bundesländer gerade einmal ein winziges Kämmerlein übrig hat. Sei's drum.

Dass man in Vorarlberg hingegen nicht in Kämmerlein haust, sondern eine Architektur entwickelt hat, die so gut wie weltweit schon eine Vorreiterrolle einnimmt, steht fest.

Große Architektur

Jenes Ausstellungsprojekt, das in Paris gerade auf enormes Interesse stieß und nächste Woche in Lyon eröffnet wird, unterstreicht es. Wien will die Architektur-Schau ebenfalls haben und bekam am Donnerstag zumindest per Dia einen Einblick. Wobei Kulturlandesrat Bischof nicht vergessen hatte, daran zu erinnern, dass eine kleine Gruppe von Architekten, Künstlern, Pädagogen und Bauherren vor rund 25 Jahren ausschlaggebend für die Entwicklung war. Sie hat nämlich trivialen Impulsen, die sich überall im Alpenraum breit machten, widerstanden.

Alles vereint

Dass die Größe so oft im Detail liegt, hat auch Otto Kapfinger wunderbar untermauern können. Der kleine, handliche Architekturführer, der unter Edelbert Köb vom Kunsthaus Bregenz zum ersten Mal herausgebracht und nun unter dem neuen Direktor Eckhard Schneider wieder mit weiteren Daten aufgelegt wurde, vereint alles, was Qualität ausmacht: klares Konzept, gute Gliederung, brillante Fotos bei Hand- bzw. Sakkotaschenformat.

Kunst und Bau waren also die Themen des Abends, dass sie im eigentlichen Sinn, also als Kunstwerke an Bauten auch immer größere Bedeutung erhalten, hat Mag. Susanne Fink in ihrer Publikation "Kunst und Bau in Vorarlberg ab 1945" deutlich gemacht, die sie nun in Wien präsentierte.

Die Bundesländerpräsenz im Wiener Museumsquartier ist marginal und vormittags zudem vergittert: Swetlana Hegers "Live". (Foto: VN/Christa Dietrich)

Vorarlberg war mit Kunst und Architektur sowie Kunst und Bau (präsentiert von Susanne Fink) in Wien zu Gast. (Foto: Dietrich)




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