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17.07.2003 - Ausstellung
GABRIELE SENN GALERIE: KARMA
VON JOHANNA HOFLEITNER


Der Innsbrucker Martin Gostner ist ein Künstler, der in seiner Arbeit Denkräume auftut und seine Objekte gerne mit einer rätselhaften Aura umgibt. In der Überblicksausstellung "Karma again" präsentiert er, ganz klassisch, Werkgruppen. Den Beginn macht eine Gruppe Skulpturen, die aus Alltagsmaterialien gebaut sind. Ein durchsichtiger Plexiglas-Kubus voller Kunststoff-Vögel, oben abgedeckt durch ein Vogelbad. Eine nostalgische, mit einer Schiffslampe bestückte Weidentruhe. Blue Jeans, die mit Zement ausgefüllt sind, als unheimlicher Torso. Dazu gesellen sich haptisch-sinnliche Industriewatte-Arbeiten und eine Reihe gläserner Wandboxen, die mit Zitaten von Thomas Bernhard gefüllt sind, - asketische Verwandte einer Serie fotografierter "Etikettenarbeiten" mit ihren isolierten sprachlichen Fragmenten.

Das alles ist viel, eigentlich viel zu viel. denn in der Dichte der Präsentation verliert sich die den Arbeiten zweifelsohne eigene Ausstrahlung. Und die Erzählung des Künstlers gerät zu einem belanglosen Gemurmel (IV., Schleifmühlgasse 1a; bis 2. August).



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