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Der Innsbrucker Martin Gostner ist ein Künstler, der in
seiner Arbeit Denkräume auftut und seine Objekte gerne mit einer
rätselhaften Aura umgibt. In der Überblicksausstellung "Karma again"
präsentiert er, ganz klassisch, Werkgruppen. Den Beginn macht eine Gruppe
Skulpturen, die aus Alltagsmaterialien gebaut sind. Ein durchsichtiger
Plexiglas-Kubus voller Kunststoff-Vögel, oben abgedeckt durch ein
Vogelbad. Eine nostalgische, mit einer Schiffslampe bestückte Weidentruhe.
Blue Jeans, die mit Zement ausgefüllt sind, als unheimlicher Torso. Dazu
gesellen sich haptisch-sinnliche Industriewatte-Arbeiten und eine Reihe
gläserner Wandboxen, die mit Zitaten von Thomas Bernhard gefüllt sind, -
asketische Verwandte einer Serie fotografierter "Etikettenarbeiten" mit
ihren isolierten sprachlichen Fragmenten.
Das alles ist viel, eigentlich viel zu viel. denn in der
Dichte der Präsentation verliert sich die den Arbeiten zweifelsohne eigene
Ausstrahlung. Und die Erzählung des Künstlers gerät zu einem belanglosen
Gemurmel (IV., Schleifmühlgasse 1a; bis 2. August).
© Die
Presse | Wien
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