Performance inklusive Webcast

40 Stunden lang bevölkern mehrere Performance-Gruppen, Einzelpersonen und DJs das Kabelwerk als Teil einer einzigen Veranstaltung. Wer ist Akteur, wer Publikum?


Von Freitag Abend bis Sonntag in der Früh findet die 40-stündige Performance "Zonen" in der Regie von Daniel Aschwanden statt. Mitwirkende sind u.a.: die Künstlergruppe Bilderwerfer (die den Hauptteil der Performance bestreitet), das "Theater Ohne Grenzen", die Gruppe Lux Flux und Barbara Kraus. Für die Abendgestaltung sind verantwortlich: Planet-E (24.), Sac de Plastic (25.) und es gibt ein Morgen-Special mit Chor am 26. Der Performer und Schriftsteller Jack Hauser steuert eine Klang-Installation bei, der Musiker Werner Koditek wird Samstag Vormittag "eher besinnliche" Klangteppiche verlegen.

"Zonen"

Für die Performance ist eine der Hallen in eine Arbeits- und eine "Lebens-"Zone eingeteilt. Lesungen stehen gleichberechtigt neben Sound-Installationen, DJ-Acts und Projektionen sorgen für das audio-visuelle Ambiente. Eingebettet ist die Performance in eine Atmosphäre, die gleichzeitig Gemütlichkeit und aktive Auseinandersetzung mit der Materie vermitteln soll. In der Mitte des Raums kann man zu den jeweiligen DJ-Acts die Hüften rotieren lassen.


Ebenfalls kommen Artefakte aus dem Kabelwerk zum Einsatz: An einigen Stellen kann man sich über Arbeitsbedingungen von Zwangsarbeitern während des Zweiten Weltkriegs informieren, Produktionspläne werden ausgestellt und eine Rede von Bruno Kreisky anlässlich des 75. Jubiläums der Fabrik wird zu hören sein.

Sofa-Idylle und Tanzende Körper

Der Titel "Zonen" wirkt beinahe programmatisch. Daniel Aschwanden: "Mit dem ganzen Werk ist eine Umzonung passiert. Das war eine Arbeitszone und ist jetzt im Übergang zu einer Wohn-Zone. Die Gruppe Bilderwerfer installiert temporär eine Kunstzone, die sowohl auf historische Artefakte dieser Arbeitszone Bezug nimmt wie auf die Wohnzone. Das heißt dann auch, dass wir mit ca. 20 Sofas und Teppichen den Raum bewohnbar machen und die Konsumgüter des Wohnens ausstellen." Der Körper in Bewegung ist dabei ein fixer Bestandteil.

Eine Vermischung zwischen Akteuren und zufälligen Handlungen der Gäste wird angestrebt. Die Trennschärfe zwischen der Performance und "dem Leben" soll aufgehoben werden, sodass man nur noch mit Mühe Unterscheidungen ausmachen kann. Die Überlagerung wird so weit vorangetrieben, "dass alle zu Tänzern werden können." Die Zuschauer sind dazu aufgefordert, aktiv ins Geschehen einzugreifen und sich vom Konsumenten-Sessel hinein in die Masse zu begeben.

Die Performance "Zonen.Intervention-Improvisation" ist auch als Live-Übertragung im Netz abrufbar.

Radio …sterreich 1