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Förderung: Mehr Kunst verkaufen

14.11.2008 | 18:42 |  (Die Presse)

Wien soll mit einer Million Euro als Standort für Kunst und Markt wieder fit gemacht werden.

Bisher hat die Wiener Fördermittelagentur „departure“ ihr Füllhorn vor allem über dem innovativen Mode- und Designbereich ausgeschüttet, „Creative Industries“, wie sie im Buche stehen. Doch mit neuem Chef, Christoph Thun-Hohenstein, der voriges Jahr Norbert Kettner nachfolgte, soll jetzt auch die bildende Kunst bedacht werden. Seit der Rückkehr des ehemaligen Leiters des österreichischen Kulturforums New York tat er sich verstärkt in der Galerien- und Museenszene um – und sieht dringenden Handlungsbedarf, wie er der „Presse“ verriet.

Die zwei absoluten Stärken der Stadt, mit denen Wien international Themenführerschaft übernehmen könnte, sieht er noch viel zu wenig ausgebaut: Wien um 1900 und die Grafik. Vom weltweiten „Hype“ um bildende Kunst habe Wien bisher kaum profitieren können, durch die Wirtschaftskrise erhielte jetzt aber jedes Land eine neue Chance, durch Ernsthaftigkeit und Innovation zu punkten. Genau hier will Thun-Hohenstein mit „departure“ finanzielle Anreize geben. Nächste Woche wird der heurige „Themencall“, ein jährlich ausgeschriebener thematischer Förderwettbewerb, präsentiert: „Focus Kunst“. Der Topf dafür ist von der Stadt Wien mit einer stattlichen Million Euro gefüllt worden, wobei Einzelprojekte maximal mit 200.000 Euro gefördert werden können. Aufgerufen sind diesmal Kreativunternehmen, Galerien, Kunstberater etc., die Ideen haben, wie der Standort Wien als Kunstmarktstandort langfristig gefördert werden kann. „Alles, damit in Österreich mehr Kunst verkauft wird, Originäres, um den Standort wieder interessanter zu machen“, so Thun-Hohenstein.

 

Drei Monate für Einreichungen

Dabei denkt er nicht nur an den Verkauf im engsten Sinne, sondern auch an neue Wege der Kunstvermittlung und des Sammelns. Drei Monate lang ist Zeit, diverse Projekte einzureichen. Startschuss ist der 20. November, da wird auch das weiterführende „White Paper“ ausgegeben, als Koautor fungierte Martin Fritz, Leiter des Festivals der Regionen und Museumsreform-Berater der Kulturministerin Claudia Schmied. sp

www.departure.at


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