Wiener Zeitung · Archiv


Kunstberichte

Das Ende der gemalten Tagebücher

Der verstorbene Johann Korec malte vorzugsweise Liebespaare und erotische Szenen. Foto: apa/Art/Brut C./Florian Reese

Der verstorbene Johann Korec malte vorzugsweise Liebespaare und erotische Szenen. Foto: apa/Art/Brut C./Florian Reese

Aufzählung Der Gugginger Künstler Johann Korec ist gestorben.

Klosterneuburg. Am liebsten zeichnete er Liebespaare und stellte mit Tusche und Aquarellbildern erotische Szenen dar. Seine Bilder wurden als eine Art illustriertes intimes Tagebuch gewertet, das er mit saftigen Kommentaren versah: Johann Korec. Der Gugginger Künstler ist in der Nacht auf vergangenen Samstag (26. Juli) 71-jährig gestorben.

Geboren ist der obsessive Maler 1937 in Wien, er wuchs in Jugendheimen auf und arbeitete als Knecht auf einem Bauernhof. Mit 21 Jahren wurde er in die Nervenklinik Gugging in Klosterneuburg eingewiesen.

In den frühen 70er Jahren begann er auf Anleitung des damaligen Primars Leo Navratil mit dem Abzeichnen von Abbildungen aus Zeitungen und entwickelte bald eine eigene Malsprache. In seinen Arbeiten widmete er sich mit Vorliebe sexuellen Themen, deren Darstellung beim Betrachter zunächst Irritation oder Erheiterung auszulösen vermochte, letztlich aber auf Tabus verwies.

Mittwoch, 30. Juli 2008

Kommentar senden:
Name:
 
Mail:
 
Überschrift:
Text (max. 1500 Zeichen):
Postadresse:*


* Kommentare werden nicht automatisch veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor Kommentare abzulehnen. Wenn Sie eine Veröffentlichung Ihrer Stellungnahme als Leserbrief in der Druckausgabe wünschen, dann bitten wir Sie auch um die Angabe einer nachprüfbaren Postanschrift im Feld Postadresse. Diese Adresse wird online nicht veröffentlicht.

Wiener Zeitung · 1040 Wien, Wiedner Gürtel 10 · Tel. 01/206 99 0 · Mail: online@wienerzeitung.at