Das 1890 als Abteilung einer psychiatrischen Anstalt erbaute Gebäude, auf einer Anhöhe oberhalb des künftigen Universitätsgeländes gelegen, beherbergte zuletzt die Galerie der Künstler aus Gugging und wurde in den vergangenen Jahren vollständig umgebaut. Nur 150 Meter entfernt befindet sich das Haus der Künstler, in dem derzeit neun aktive Künstler leben und arbeiten.

Mit einer Ausstellungsfläche von rund 1.300 Quadratmetern wird das ins Art / Brut Center integrierte Museum "zum größten Zentrum 'lebender' Art Brut weltweit", so Johann Feilacher, Leiter des Hauses der Künstler und Geschäftsführer des Vereins.

Zur Eröffnung wird die Ausstellung "Blug - vier Jahrzehnte Kunst aus Gugging" gezeigt, die ab 2007 auf internationale Tournee gehen soll. Die rund 650 Werke stammen zu einem Teil aus der Sammlung "Privatstiftung - Künstler aus Gugging", aber auch von privaten Leihgebern.

Die Künstler aus Gugging zählen seit Jahrzehnten zu den international wesentlichen Vertretern der Art Brut. Der Psychiater Leo Navratil, der sich mit den Zusammenhängen zwischen Schizophrenie und Kunst beschäftigte, gründete 1981 in Gugging ein Zentrum für Kunst- und Psychotherapie, das sein Nachfolger Feilacher ab 1986 "Haus der Künstler" nannte. Die ursprünglich der Landesnervenklinik zugehörige Einrichtung wurde vor sechs Jahren ausgegliedert und wird seither als freie Sozialhilfe-Institution durch den Verein der Freunde geführt.