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Kindheitserinnerungen

Das Flair der Siebzigerjahre verströmt die Ausstellung von Christian Hutzinger in der Städtischen Galerie Schwaz.

INNSBRUCK. Sentimentale Erinnerungen an die Kindheit verarbeitet der 1966 geborene Wiener in der Ausstellung mit dem Thema "wild". Denn an Nierentische und plakative Tapeten denkt der Besucher unwillkürlich bei den von pastelligen Farben und Rundformen dominierten Bildern und Installationen, mit denen Hutzinger die Städtische Galerie von Schwaz "möbliert" hat.

Im großen Galerieraum hat der Künstler seine Kreis- und Ovalformen mittels Schablonen direkt an die Wand geschrieben. Keine der Formen berührt eine andere und trotzdem steht jede in einer suggestiven Beziehung zur anderen. Eine eigenwillige Dynamik geht von diesen anonymen Nachbarschaften aus, diesem Spiel scheinbar schwereloser amorpher Formen, mit denen sich Vieles und doch nichts Konkretes assoziieren lässt.

Christian Hutzinger geht es in seiner Arbeit um die Kreation einer "seltsamen Welt, die vor sich hinwächst und wieder zerfällt", weshalb er auch Kunst mit Ablaufdatum mag.

In Schwaz sind aber auch einige kleinere Arbeiten zu sehen, die die Schau überleben werden. Etwa ein pastoses Bild, in dem er sein Spiel mit Farben, Formen, Flächen und Räumen im Kleinen variiert oder Arbeiten auf Papier, in denen es um das Eintauchen in kollektive Erfahrungen geht.


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Galerie der Stadt Schwaz, Franz-Josef-Straße 27, Schwaz; bis 31. Oktober, Mittwoch 10 bis 19 Uhr, Donnerstag und Freitag 13 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 13 Uhr
2003-10-28 16:25:26