15.12.2002 21:31
Schönheit und Terror
Das junge
polnische Talent Marcin Maciejowski in der Galerie Meyer Kainer
Er hat jede Menge Stile drauf, das erst 28 Jahre junge
polnische Maltalent Marcin Maciejowski, das in Zukunft sicher noch mehr
aufmischen wird. Diesmal kommt ein hyperpräzises, glatt-neusachliches Äußeres
daher, mit Inhalten wie absurde Soldaten-Männerfreundschaften und vor allem mit
Themen zu terroristischen Umtrieben jedweder Art - immer distanziert,
kommentierend und mit feiner Ironie. Topoi der Kunstgeschichte, der Stilduktus
von Malergrößen wie Picasso werden nonchalant, etwa in einem Fabrikarbeiterbild,
miteinbezogen - aber auch die Unschlüssigkeit der Malerkollegin im Atelier
nebenan - und zu etwas Eigenständigem, Eigenwilligem amalgamiert. "Traurig,
schön": eher Zweiteres. (dok/DER STANDARD, Printausgabe, 16.12.2002)