Karola Kraus: Die neue Direktorin und ihre Pläne
für das Mumok
Kunst und Kaffee
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Neue Chefin im neuen Haus: Kraus leitet ab Herbst den grauen Kobalt-Bau
im Museumsquartier. Foto: apa
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Die neue
Direktorin startet im Herbst 2010.
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Fokus bleibt die Pflege von zeitgenössischer
Kunst aus Österreich.
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Besuchern
bietet sie Vermittlungsprogramme für alle Altersstufen.
Wien.
(jus) Vor sechs Wochen wurde die 1961 geborene deutsche Sammlerstochter
Karola Kraus als Direktorin des Mumok designiert, nun präsentierte sie
ihre ersten inhaltlichen Pläne für das auf zeitgenössische Kunst
spezialisierte Haus. Die Zeit seit der Bestellung hat Kraus genutzt, um
"die Ausstellungstätigkeit der vergangenen Jahre zu studieren" und
"erste grobe Einblicke in die Sammlung zu bekommen".
Die Sammlung des Mumok ist es auch, die sie künftig verstärkt in die
Ausstellungen einbinden will. Geplant sind vier große Schwerpunkte pro
Jahr, in denen die Bestände des Museums "neu präsentiert oder ergänzt"
werden sollen. Das Programm bis März steht bereits, worüber sich die
neue Direktorin dankbar zeigte. Die erste von Kraus geprägte Ausstellung
wird Mitte Juni 2011 zu sehen sein. Konkrete Namen wollte sie noch
keine nennen, deutete jedoch einen Vergleich von Künstlern der 80er und
90er Jahre und deren Vorläufern in den 60er und 70er Jahren an.
Volle Konzentration auf Wien
Ihr Amt tritt Kraus am 1. Oktober 2010 an. Ihre letzte Ausstellung in
ihrer jetzigen Funktion als Leiterin der Kunsthalle Baden-Baden findet
im Dezember statt, die Vorbereitungen sollen jedoch bereits im Herbst
abgeschlossen sein.
Den von Noch-Direktor Edelbert Köb oft angesprochenen räumlichen
Engpass des Hauses will Kraus prüfen: "Die Raumsituation ist ein großes
Thema, früher oder später werde ich auch mit diesem Problem konfrontiert
sein, denn die Sammlung ist sehr umfangreich und die Räume sind
begrenzt." Dass "nicht üppige" Budget des Mumok bezeichnete Kraus im
Vergleich zu Deutschland als "nicht so schlecht". Es werde sich zeigen,
"wie ich zusätzlich Mittel akquirieren kann, um Ausstellungen zu machen
oder die Sammlung zu erweitern".
Generell soll das Mumok "weiterhin der Pflege der österreichischen
Gegenwartskunst verpflichtet sein". Auch mit anderen Wiener Häusern will
sie kooperieren: "Hier in Wien wird immer viel von Konkurrenz
gesprochen. Ich bin der Meinung, dass Konkurrenz das Geschäft belebt und
dass man gemeinsam vielleicht noch mehr erreichen kann." Auch dem
Publikum will sie die Hand reichen – mit einem breiten
Vermittlungsangebot. "Kunst soll für alle Bevölkerungsschichten offen
sein", so Kraus. Initiativen wie in Baden-Baden seien auch in Wien
denkbar. Dort gibt es einen eigenen Kinderclub. Und mit "Kunst und
Kaffee" habe man auch ein Angebot für über 65-jährige Museumsbesucher
geschaffen.
Printausgabe vom Donnerstag, 06. Mai 2010
Online
seit: Mittwoch, 05. Mai 2010 18:26:00
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