(VN-vf) "Ich fordere die Freiheit mit Gebrüll!", revoltierte die
französische Bildhauerin Camille Claudel im 19. Jahrhundert gegen
die ausbleibende Gleichberechtigung der künstlerisch tätigen Frau
von Welt.
Aber auch heute wäre dieses Gebrüll wieder vonnöten. Denn wo sind
sie, die Frauen, die in leitenden Positionen Unternehmen vorstehen?
An der Spitze der Karriereleiter jedenfalls nicht.
Frauen, wo seid ihr?
Die IG Kultur Vorarlberg hat sich nun zwei Jahre lang mit der
Problematik der Frau in der heutigen Kunst- und Kulturwelt befasst.
Resultat dieser Studie ist unter anderem die nun erschienene
Publikation "Creating the Change".
Sabine Benzer stellt als Herausgeberin der Publikation nun
Theorie und Praxis einander gegenüber, wobei sich abzeichnet, dass
was sich am Reißbrett wunderbar ausnimmt, in der Realität um
Akzeptanz zu kämpfen hat.
Schließlich melden sich auch Vorarlberger Künstlerinnen zu Wort.
Es sind kleine Dinge, die den Emanzipationsprozess blockieren. Dinge
wie die Tatsache, so Erika Kronabitter, dass der Sinn und Zweck
einer Sitzung eben der ist, die Tagesordnungspunkte abzuhaken.
Denn die wirklich wichtigen Dinge werden anschließend bei einem
Bier und einem Männergespräch geklärt.
Aufwachen!
"Creating the Change" ist eine wachrüttelnde Publikation, die
weibliche Positionen versammelt und so für ein Quäntchen weiblicher
Solidarität sorgt.