Salzburger Nachrichten am 21. August 2003 - Bereich: kultur
Codes bestimmen den Alltag der Menschen

Das Programm der diesjährigen "Ars Electronica" in Linz wurde am Mittwoch in Wien vorgestellt

WIEN (SN, APA).

"Jeder Mensch ist täglich mit irgendeinem Code konfrontiert", sagte Co-Veranstalterin und Kulturchefin des ORF-Landesstudios Linz, Christine Schöpf, auf der heutigen Wiener Pressekonferenz anlässlich der bevorstehenden Ars Electronica in Linz (6.-11. 9.). Und so steht das Elektronik-Festival ganz im Zeichen von "Code - the Language of our time". In Symposien, Konferenzen, Ausstellungen und Performances wird der Schlüsselbegriff des Informationszeitalters theoretisch und künstlerisch untersucht.

Eröffnet wird mit einer visualisierten Linzer Klangwolke und dem Konzert "Europa - eine symphonische Vision" von Christian Kolonovits.

Herzstück der Ars Electronica ist wie jedes Jahr der "Prix Ars Electronica". Mit 2714 Einreichungen aus 85 Ländern ist der Preis die zentrale Leistungsschau für "Cyberarts". Es werden sechs goldene Nicas, zwölf Auszeichnungen und 61 Anerkennungen, sowie Geldpreise in der Höhe von 109.000 Euro vergeben. "Zum ersten Mal gibt es darunter auch sehr viele Einreichungen von Frauen", meinte Schöpf. Aber auch für unterhaltsames Aufsehen ist gesorgt in Form von der Installation "Teleklettergarten", einer überdimensionalen Computertastatur, die an der Fassade der Kunstuniversität Linz angebracht wird.

"Das ist nicht nur Fun, sondern eine symbolische Reaktion auf das Image des ,Lonely Wolfes', das Programmierer haben", sagte Veranstalter Gerfried Stocker dazu. "Jedes Programm wird von Menschen geschrieben, die fortwährend entscheiden müssen, geh ich jetzt links oder rechts weiter."