VN Fr, 30.8.2002

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Erinnerung an Harder Kunst-Debakel

Hard (VN-ck) Gestern wurde die Kleinkunstausstellung "Walking Wellingtons" rund um den Sporthafen in Hard eröffnet. Im Rahmen des Foen-X-Festivals wurde die Grundidee - eine Hommage an den Künstler Roman Signer - unter dem Titel "Art hat's hart in Hard" umgesetzt.

1991 schrieb die Marktgemeinde Hard ein Kunstprojekt aus, Sieger war der St. Galler Künstler Roman Signer, der Gummistiefel auf eine Platte schrauben und aus ihnen Wasser in den Bodensee laufen lassen wollte. Das Projekt wurde nie realisiert. Angelehnt an diesen Vorfall, beschloss die Kammgarn, zwanzig Stiefelpaare an ebenso viele Künstler zu versenden. Diese machten aus den einfachen Gummitretern Kunstwerke, die nun bis einschließlich 8. September am Sporthafen in Hard zu begutachten sind.

"Schrittlauch" & Co.

Die Reitstiefel wurden mit Beton ausgegossen und mit verschiedensten Materialien - Pappmaché, Stoff, Gummi, Farbe etc. - bearbeitet. Die Ergebnisse tragen Titel wie "Kretzer", "Newton - Keinen Meter pro Sekunde" und "Schrittlauch" und stammen von vornehmlich Vorarlberger Künstler(inne)n. Erste Reaktionen der Bevölkerung: "Was stellt man denn hier für einen Schrott auf?"

Kunst soll anecken

Der Grafiker Gerd Menia gab seinem Projekt den Titel "Quo vadis" und befestigte an den schlammigbraunen Stiefeln politisch-prominente Kasperlefiguren aus Pappmaché, die in bezeichnender Weise angeordnet sind. Vizekanzlerin Riess-Passer ruft Jörg Haider "Quo vadis?" zu, eine in letzter Zeit brandaktuelle Frage. "Ich hatte die Idee, eine Situation, die uns alle betrifft, mit Humor und Ironie darzustellen, und Kunst soll ja anecken. Ich will durch Konfrontation Kommunikation erreichen."

Politikerpuppen mit Schlange: Hard reagiert auf sein einstiges Kunst-Fiasko. (Foto: Kilga)




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