Hard
(VN-ck) Gestern wurde die Kleinkunstausstellung "Walking
Wellingtons" rund um den Sporthafen in Hard eröffnet. Im Rahmen des
Foen-X-Festivals wurde die Grundidee - eine Hommage an den Künstler
Roman Signer - unter dem Titel "Art hat's hart in Hard" umgesetzt.
1991 schrieb die Marktgemeinde Hard ein Kunstprojekt aus, Sieger
war der St. Galler Künstler Roman Signer, der Gummistiefel auf eine
Platte schrauben und aus ihnen Wasser in den Bodensee laufen lassen
wollte. Das Projekt wurde nie realisiert. Angelehnt an diesen
Vorfall, beschloss die Kammgarn, zwanzig Stiefelpaare an ebenso
viele Künstler zu versenden. Diese machten aus den einfachen
Gummitretern Kunstwerke, die nun bis einschließlich 8. September am
Sporthafen in Hard zu begutachten sind.
"Schrittlauch" & Co.
Die Reitstiefel wurden mit Beton ausgegossen und mit
verschiedensten Materialien - Pappmaché, Stoff, Gummi, Farbe etc. -
bearbeitet. Die Ergebnisse tragen Titel wie "Kretzer", "Newton -
Keinen Meter pro Sekunde" und "Schrittlauch" und stammen von
vornehmlich Vorarlberger Künstler(inne)n. Erste Reaktionen der
Bevölkerung: "Was stellt man denn hier für einen Schrott auf?"
Kunst soll anecken
Der Grafiker Gerd Menia gab seinem Projekt den Titel
"Quo vadis" und befestigte an den schlammigbraunen Stiefeln
politisch-prominente Kasperlefiguren aus Pappmaché, die in
bezeichnender Weise angeordnet sind. Vizekanzlerin Riess-Passer ruft
Jörg Haider "Quo vadis?" zu, eine in letzter Zeit brandaktuelle
Frage. "Ich hatte die Idee, eine Situation, die uns alle betrifft,
mit Humor und Ironie darzustellen, und Kunst soll ja anecken. Ich
will durch Konfrontation Kommunikation erreichen."
Politikerpuppen mit Schlange: Hard reagiert auf sein
einstiges Kunst-Fiasko. (Foto: Kilga)