Schaufenster | Salon | Artikel DruckenArtikel drucken


Vorstellung: Cut and Scrape

01.04.2010 | 15:53 | von Johanna Hofleitner (Die Presse - Schaufenster)

Der Name? Tut nichts zur Sache. Cut and Scrape erfindet sich lieber immer wieder neu und lebt seine Kunst anonym.

Cut and Scrape. Aktuell steht auf den Schildern neben seinen mannshohen, roh gezimmerten Konstruktionen und Objekten aus Holzstücken, Lämpchen, Motoren, Spiegelfolien, Teppichresten und anderen Fundstücken „Cut and Scrape“ – so wie auf der Zigarrenschachtel, die als Erinnerungsstück an seinen Vater in einer Lade liegt.

Dass sich der 1973 in New York geborene, an der Ostküste der USA aufgewachsene Wiener, der unter anderem auch als Gardener Woods firmierte, nur für jede zweite, dritte Ausstellung einen neuen „Nicht-Namen“ gibt, hat verwaltungstechnische Gründe. Lieber würde er es jedesmal tun: „Das Problem ist, dass die Leute anfangen, dich so zu nennen“, sagt er. Damit agiert er bewusst gegen seine Kunst, die eine ganz typische Handschrift trägt. Dass diese Geschichten von Polarexkursionen, kriminalpolizeilichen Einsätzen, endlosen Sehnsuchtslandschaften wie Hollywoodszenarien en miniature rüberkommen, ist purer Zufall. „Es sind die Bilder, die bei mir im Kopf sind.“ Kindheitsprägung der amerikanischen Art eben.


© Schaufenster