Hilda Uccusic: Köpfe und Porträts
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Ohne Schmeichelei: Auf Hilda Uccusics Bildern wirken die Personen
oft älter, als sie in Wirklichkeit sind. Dennoch lassen sich prominente
Künstler wie der Autor Fritz Weilandt (Bild) gerne von ihr
porträtieren. Foto: Druckerei Grasl
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Das Museum Leopold bringt eine neue Werkschau.
Anlass ist der 70. Geburtstag der Künstlerin.
Wien. Im
Wiener Leopold Museum ist ab Freitag eine Werkschau der
österreichischen Künstlerin Hilda Uccusic anlässlich ihres 70.
Geburtstages zu sehen. Die von Rudolf Leopold kuratierte Ausstellung,
die bis zum 26. Jänner gezeigt wird, versammelt Zeichnungen und
Aquarelle mit besonderem Schwerpunkt auf Uccusics "Köpfe und Porträts".
Einer realistischen Auffassung verpflichtet, seien die Porträts
"frei von Schmeichelei", meint Katalog-Autor Franz Smola. "Oft wirken
die Personen auf dem Papier älter als in Wirklichkeit, nicht selten
erscheinen gewisse Eigenheiten des Gesichts geradezu karikaturhaft
pointiert. Hilda Uccusic hat kein Interesse an einer vorhersehbaren
positiven Reaktion der Dargestellten."
Die Liste derer, die ihr Porträt saßen, ist dennoch lang: Künstler
wie Wander Bertoni und Arnulf Neuwirth, Kammersänger Heinz Holecek und
Schauspielerin Gusti Wolf, Regisseur Gerhard Tötschinger, die
Schriftstellerin Barbara Frischmuth oder auch den Bischof von
Eisenstadt, Paul Iby, hat Uccusic auf Papier gebannt.
"Zum Glück schert sich die Künstlerin nicht darum, wenn
Kunsthistoriker sie in eine verspätete Postmoderne einreihen und setzt
weiterhin alles sie Berührende in feinfühlige Zeichnungen und in
Aquarelle von leuchtenden Farben um", begründet Leopold seine Würdigung
für Uccusic, die künstlerischen Strömungen und Moden zeit ihres Lebens
wenig Gewicht beimaß.
Uccusic interessiert sich für Friedhöfe, für die eigentümliche
Stimmung auf Baustellen, die Blumen in ihrem Garten in Sievering und
für die Menschen aus ihrem Umkreis. Die Porträts der vergangenen Jahre
erscheinen anlässlich der Ausstellung in einer eigenen Publikation.
1938 in Lille als Tochter österreichischer Eltern geboren, geriet
Hilda Uccusic 1940 mit ihrer Mutter in ein Internierungslager in den
Pyrenäen und mitten im Krieg zurück nach Österreich. Von 1956 bis 1962
studierte sie auf Wunsch Ihres Vaters Mathematik und auf eigenen Wunsch
Kunstgeschichte an der Uni Wien sowie Malerei an der Akademie der
bildenden Künste. 1959 und 1961 besuchte sie die Schule des Sehens bei
Oskar Kokoschka. In den 60er Jahren unterrichtete Uccusic bildnerische
Erziehung, 1964 heiratete sie Karl Wiltschko, mit dem sie vier Kinder
hat.
Printausgabe vom Freitag, 05. Dezember 2008
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