VN Mi, 3.12.2003

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Kultur 

Ziemlich steile Angelegenheit

Mit Tone Fink hinter der KUB-Glashaut

Bregenz (VN-cd) In der einen Hand die Skizze, in der anderen den Pinsel - der Farbtopf ist schon oben. So gerüstet geht es steil hinauf zur obersten Kante des Kunsthauses, während der Tizian-Platz weich erscheint und immer weiter wegrückt.

Der eingeschränkte Ausblick durch die milchig getönten Glasschindeln wäre nicht das Problem, das liegt wesentlich näher, genau genommen unter den Schuhsohlen, wo eine Plattform gerade noch zwei nicht allzu ausladenden Figuren Platz bietet.

Tone Fink, Österreichs bekannter Kunsttausendsassa mit Wurzeln im Bregenzerwald, hat - wie berichtet - die Herausforderung angenommen und wird das Kunsthaus nicht nur mit mobilen Objekten bevölkern, sondern angesichts eines OEuvres, in dessen Mittelpunkt Haut und Panzerung (und deren menschliche wie gesellschaftliche Bedeutung) stehen, auch die Glashaut bewältigen. "Irrgärtnerische Wucherungen" oder "grafisch glühende Verästelungen" soll sie getreu des Finkschen Werkvokabulars erhalten. Trotz gedrosselter Motorik schritt die Umsetzung der Vorlage auf das Großformat der KUB-Front gestern gut voran.

Bis zu Mittag sind zwei Schindelreihen fertig und auch mit den Überlappungen hat es geklappt. Fink wollte keinesfalls einzelne Schindelbilder schaffen, wird am heutigen zweiten Tag der Aktion dem "organischen Geäst" aber noch ein paar "Schönschreibstricheleien" hinzufügen. Der Zeichner, "Reißer", Objektkünstler, Filmemacher und Performer ist vorerst zufrieden und denkt insgeheim daran, dass sich die weiße Farbe in wenigen Wochen getreu Finkscher Häutung wieder abziehen lässt.

Die Ausstellung mit Arbeiten von Tone Fink ist vom 6. Dezember bis 18. Jänner im Kunsthaus Bregenz zu besichtigen. Internet: www.kunsthaus-bregenz.at

Zwischen Betonwand und Glashaut bleibt einem nicht viel Platz . . .

. . . und dabei ist auch noch zu malen. (Fotos: VN/Hofmeister)




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