02.04.2002 14:01:00 MEZ
"Bilanz 2001"
Schau von Ankäufen des Tiroler Landesmuseums

Innsbruck - Die Ankäufe des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum aus den Mitteln der Galerienförderung der Kunstsektion im Bundeskanzleramt und des Landes Tirol stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung im Innsbrucker Zeughaus. In der "Bilanz 2001" ist auch ein Millionen(Schilling)-Einkauf des Landesmuseums vertreten, erklärten die Verantwortlichen am Dienstag bei einer Pressekonferenz in der Landeshauptstadt.

72.672 Euro hatte die Kunstsektion im Kanzleramt 2001 für den "Ankauf von Kunstwerken lebender Künstler aus laufenden Ausstellungen und österreichischen Galerien zeitgenössischer Kunst" mit der Auflage gewährt, dass der "Förderungswerber" selbst 30 Prozent zum Förderungsbetrag zuschießt. Mit den dafür vom Land Tirol aufgebrachten 21.802 Euro und vom Landesmuseum selbst noch aus eigenen Mitteln flüssig gemachten 2.980 Euro standen insgesamt 97.454 Euro für die Neuerwerbungen zur Verfügung.

"Einkaufstour"

Das Ziel der "Einkaufstour" von Dankl sei es gewesen, Lücken in den bestehenden Sammlungen zu füllen und andererseits die Sammlungen der "Klassiker der Moderne" sinnvoll zu ergänzen. Zur ersteren Gruppe gehört eine Mappe mit 20 Fotografien der 1964 in Wien vom Aktionisten Günter Brus durchgeführten Aktion "Selbstbemalung", ferner die Skulptur "Raumkonzept" von Roland Goeschl von 1973, und aus dem gleichen Jahr das Gemälde "Drei Ebenen" von Oswald Oberhuber. Dazu kommen Bilder von Nino Malfatti und Herbert Hinteregger.

Für die Graphischen Sammlungen wurden eine seltene frühe Zeichnung von Walter Pichler sowie Arbeiten der visuellen und konkreten Poesie von Gerhard Rühm (1955/56) und Heinz Gappmayr angekauft. Die Anzinger-Skulptur "Madonna 2000" soll ein Beispiel für die Auseinandersetzung mit dem Thema Madonna sein. Aktuelle Tendenzen der Fotografie, insbesondere mit Anwendungen der neueren digitalen Möglichkeiten, seien ebenso berücksichtigt worden wie Videoarbeiten. Genannt wurde hier eine Video-Skulptur "Search" von Ruth Schnell.

Vom dokumentarischen Füllen von Lücken bis zu den aktuellen Facetten der zeitgenössischen Kunst sollen viele Aspekte in dieser Schau vertreten sein, die auch Sozialstrategien der neunziger Jahre sichtbar machen will. Die erworbenen Objekte werden der nach dem Umbau stark erweiterten Modernen Galerie des Ferdinandeums einverleibt. Ein museumspädagogisches Rahmenprogramm begleitet mit Führungen, Podiumsgespräch, einer Kinder-Werkstatt, Familien-Rundgängen und anderen Aktionen die Ausstellung "Bilanz 2001". (APA)




Quelle: © derStandard.at