22.09.2003 19:10
Lichtkunst aus dem Grazer Untergrund
Ein Fußgängertunnel- System unter dem Andreas-Hofer-Platz liegt brach -
Ein Künstler will nun "Projekt gegen die Oberflächlichkeit" starten
Graz - Der im Zentrum von Graz gelegene Andreas-Hofer-Platz
wurde dank autofreundlicher Verkehrskonzepte aus den 60ern in den vergangenen
Jahrzehnten zu einem für Fußgänger gesichtslosen von einer Tiefgarage
dominierten Un-Platz. Unter diesem befindet sich ein Fußgängertunnelsystem mit
etwa 300 Quadratmetern, das seit seiner Schließung zur Murseite hin mehr oder
weniger brach liegt. Der Künstler Werner Schimpl will diesen nicht genutzten
öffentlichen Raum zu einem Zentrum für internationale junge Lichtkünstler mit
einer Ausstellung wieder beleben.
Für Schimpl wäre das ein "Projekt gegen
die Oberflächlichkeit". Anlässlich des autofreien Tages am Montag präsentierte
er seine Pläne gemeinsam mit dem Grazer Gemeinderat Hermann Candussi und
Bezirksrat Ulrich Pichler, beide von den Grünen. Im Gemeinderat wurde bereits im
Juni ein Antrag für eine solche Nutzung der vergessenen Tunnel eingebracht. Nun
wartet man auf eine Reaktion von VP-Planungsstadtrat Gerhard Rüsch. Geht es nach
Schimpl, könnte durch die Wiederanbindung an das Murufer auch die erste Bar auf
der Promenade entstehen. (cms/DER STANDARD, Printausgabe, 23. 9.2003)