Feldkirch (VN-ag) Der Verein
"Kunst.Vorarlberg" tritt nun erstmals als Veranstalter einer
Ausstellung auf. Den Auftakt im Palais Liechtenstein in Feldkirch
macht keine Themenausstellung, vielmehr stellen sich 21 Mitglieder
vor.
21 Einzelpositionen, aktuelles Vorarlberger
Kunstschaffen vom Zeichner, über den Maler und Fotografen bis hin
zum Bildhauer, vom Designer über die Textilkünstlerin bis hin zum
Keramiker: jeglicher Versuch einer Themenausstellung hätte wohl
etwas aufgesetzt gewirkt angesichts der vertretenen Palette und
eines Kunstvereines, dessen Konzept durch Offenheit
überzeugt.
Massig und leicht
So beginnt der Showdown bereits im Foyer, wo die massige
Weiblichkeit der Figuren von Hilda Egle-Keemink einen währschaften
Kontrapunkt setzt zur Ironie der augapfelnden Textilobjekte von
Evelyne M. Fricker oder der materiellen Leichtigkeit der
Flechtarbeiten von Sandra Scheffknecht aus Lustenau.
Mit gesponnenen Papierschnüren befassen sich die zwischen Bild
und Objekt changierenden Arbeiten von Cornelia Blum, während sich in
den farbstarken Bildtafeln von Lisa Althaus Altmeisterliches mit
subtilem Humor paart oder Evelyn Rodewald mit filigranen grafischen
Arbeiten aufwartet. Besonders gelungen scheint das durch Zeichnungen
im Mini-Format vorbereitete und durch Foto-Reproduktionen
dokumentierte Camera-Obscura-Projekt von Georg Vith. Neue Köpfe mit
neuen Flausen gibt es vom unermüdlichen Harald Gfader zu sehen,
daneben ist der Grafiker und Zeichner Kurt Dornig mit zweifärbigen
Akten vertreten.
Extravagant
Dagegen halten die kleinformatigen Kompakt-Skizzen von
Udo Rabensteiner, die an der Wand positionierten Stiere von Markus
Grabher oder auch die Skulpturen von Albrecht Zauner die Fahnen der
Bildhauerei hoch. Hier reihen sich auch die gips-goldenen Köpfe des
Feldkirches Roland Adlassnigg ein, der zuletzt vor allem auch an
Bühnengestaltungen gearbeitet hat. Multitalent Edgar Leissing
schickt seine jonglierenden und Blumen speienden
Rosengeschicklichkeitskünstler auf Reisen, Uta-Belina Waeger zeigt
einen für ihr Schaffen charakteristischen Wandzyklus, der mit
Fundstücken argumentiert, und Ursula Dorigo ist durch ein
zweiteiliges objekthaftes Ensemble in gedeckter Farbigkeit
vertreten.
Objekte, Design . . .
In seinem Lichtobjekt thematisiert der Bregenzer Hermann
Praeg "die subjektlose und kybernetische Gesellschaft", während Arno
Egger mit künstlerisch verfremdeten Fotos als Möbel- und
Industriedesigner präsent ist. Das Thema Gefäß wird vom Dornbirner
Keramiker Thomas Bohle in immer neuen Formen, aber in eher
traditioneller Weise exerziert, während die Objekte der selbst
ernannten "Zauberfee" Margit Denz mit extravaganten Stacheln und
Spitzen bewehrt sind. Von eigenwilligem Reiz und eine kleine
Entdeckung für sich sind auch die nur scheinbar unscheinbar
wirkenden Kartonarbeiten von Luis Galehr, die sich mit der Konsum-
und Wegwerfgesellschaft
befassen.
Im mittleren Raum begegnet man allen vertretenen Künstlern
wieder. Der Erlös der kleineren Werke, die hier angeboten werden,
kommt dem Aufbau bzw. der Areit des Vereins zugute.
Breite Palette: Arbeiten von Edgar Leissing, Thomas Bohle
und Hermann Präg.