VN Sa, 14.12.2002

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Kultur 

Auch hier Offenheit, die überzeugt

Erste Ausstellung der Vereinigung "Kunst.Vorarlberg" im Palais Liechtenstein

Feldkirch (VN-ag) Der Verein "Kunst.Vorarlberg" tritt nun erstmals als Veranstalter einer Ausstellung auf. Den Auftakt im Palais Liechtenstein in Feldkirch macht keine Themenausstellung, vielmehr stellen sich 21 Mitglieder vor.

21 Einzelpositionen, aktuelles Vorarlberger Kunstschaffen vom Zeichner, über den Maler und Fotografen bis hin zum Bildhauer, vom Designer über die Textilkünstlerin bis hin zum Keramiker: jeglicher Versuch einer Themenausstellung hätte wohl etwas aufgesetzt gewirkt angesichts der vertretenen Palette und eines Kunstvereines, dessen Konzept durch Offenheit überzeugt.    

Massig und leicht

So beginnt der Showdown bereits im Foyer, wo die massige Weiblichkeit der Figuren von Hilda Egle-Keemink einen währschaften Kontrapunkt setzt zur Ironie der augapfelnden Textilobjekte von Evelyne M. Fricker oder der materiellen Leichtigkeit der Flechtarbeiten von Sandra Scheffknecht aus Lustenau.

Mit gesponnenen Papierschnüren befassen sich die zwischen Bild und Objekt changierenden Arbeiten von Cornelia Blum, während sich in den farbstarken Bildtafeln von Lisa Althaus Altmeisterliches mit subtilem Humor paart oder Evelyn Rodewald mit filigranen grafischen Arbeiten aufwartet. Besonders gelungen scheint das durch Zeichnungen im Mini-Format vorbereitete und durch Foto-Reproduktionen dokumentierte Camera-Obscura-Projekt von Georg Vith. Neue Köpfe mit neuen Flausen gibt es vom unermüdlichen Harald Gfader zu sehen, daneben ist der Grafiker und Zeichner Kurt Dornig mit zweifärbigen Akten vertreten.

Extravagant

Dagegen halten die kleinformatigen Kompakt-Skizzen von Udo Rabensteiner, die an der Wand positionierten Stiere von Markus Grabher oder auch die Skulpturen von Albrecht Zauner die Fahnen der Bildhauerei hoch. Hier reihen sich auch die gips-goldenen Köpfe des Feldkirches Roland Adlassnigg ein, der zuletzt vor allem auch an Bühnengestaltungen gearbeitet hat. Multitalent Edgar Leissing schickt seine jonglierenden und Blumen speienden Rosengeschicklichkeitskünstler auf Reisen, Uta-Belina Waeger zeigt einen für ihr Schaffen charakteristischen Wandzyklus, der mit Fundstücken argumentiert, und Ursula Dorigo ist durch ein zweiteiliges objekthaftes Ensemble in gedeckter Farbigkeit vertreten.

Objekte, Design . . .

In seinem Lichtobjekt thematisiert der Bregenzer Hermann Praeg "die subjektlose und kybernetische Gesellschaft", während Arno Egger mit künstlerisch verfremdeten Fotos als Möbel- und Industriedesigner präsent ist. Das Thema Gefäß wird vom Dornbirner Keramiker Thomas Bohle in immer neuen Formen, aber in eher traditioneller Weise exerziert, während die Objekte der selbst ernannten "Zauberfee" Margit Denz mit extravaganten Stacheln und Spitzen bewehrt sind. Von eigenwilligem Reiz und eine kleine Entdeckung für sich sind auch die nur scheinbar unscheinbar wirkenden Kartonarbeiten von Luis Galehr, die sich mit der Konsum- und Wegwerfgesellschaft befassen.            

Im mittleren Raum begegnet man allen vertretenen Künstlern wieder. Der Erlös der kleineren Werke, die hier angeboten werden, kommt dem Aufbau bzw. der Areit des Vereins zugute. 

Breite Palette: Arbeiten von Edgar Leissing, Thomas Bohle und Hermann Präg.




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