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derStandard.at | Newsroom | Kultur | Bildende Kunst 
04. Februar 2009
19:13 MEZ

Museum of Modern Art in Warschau, ul. Panska 3, 00-124 Warschau.  Bis 16. 3.

 

Found Footage aus dem alltäglichen Leben: Ion Grigorescus "Party 1" von 1978.

 

 


Von Ost nach Ost
Ausstellung zu "Experiment in the art of Yugoslavia in the 60's and 70's" im Museum of Modern Art Warschau

Mit der Ausstellung "As soon as I open my eyes I see a film: Experiment in the art of Yugoslavia in the 60's and 70's" eröffnete das Warschauer Museum, das bis zum Museumsneubau in einem ehemaligen Möbelgeschäft residiert, vor einem Jahr seine Pforten. Am Freitag eröffnet eine Ausstellung von Ion Grigorescu, der zu den wichtigsten Vertretern der rumänischen Nachkriegskunst zählt.

Lange hat man sich in der Kunstwelt um den Austausch zwischen dem Osten und dem Westen gekümmert; das junge Warschauer Museum forciert nun umsichtigerweise auch den Ost-Ost-Dialog: Zunächst standen die filmischen Experimente im Jugoslawien der 1960er- und 1970er-Jahre auf dem Programm, und jetzt wird erstmals auch das Oeuvre des rumänischen Künstlers Ion Grigorescu in Warschau gezeigt.

"In the Body of the Victim 1969-2008" titelt die gemeinsam mit Kathrin Rhomberg erarbeitete Präsentation, die entlang der Arbeiten des 1945 geborenen Künstlers auch das Verhältnis zwischen der (Kunst-)Geschichte und der Gegenwart zu befragen versucht.

Neben den dezidiert politischen Arbeiten Ion Grigorescus, mit denen er das diktatorische Ceauºescu-Regime herausgefordert hat, indem er beispielsweise den "Cult of Personalities" (1974) oder die regelmäßigen, aber fadenscheinigen "Electoral Meetings" (1974) bloßgestellt hat, werden auch seine frühen "Body-Art-Serien" gezeigt. Arbeiten, die die Grenzen seines Körpers auf performative Weise ausloteten.

Sich selbst und seine Kunst laufend befragend, stand außerdem die Verbindung zwischen der Kunst und dem alltäglichen Leben im Zentrum von Grigorescus Interesse, das er bis heute in Performances, aber auch in jüngeren Serien sehr privater und intimer Fotografien verfolgt. (cb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.2.2009)

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