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Galerie Chobot. Herbert Brandl und Jiri
Georg Dokoupil gemeinsam auszustellen, ist deshalb authentisch, weil
die Künstler einander persönlich nahestehen und auch in ihrer
künstlerischen Haltung verwandt sind. Das Trotzige, Lockere, Beschwingte
und leicht Beiläufige präsentiert sich in ihren medialen Nebengeleisen.
Bei Dokoupil sind das witzig-feine Notizzettel-Zeichnungen mit
Selbstporträts, ironisierenden abstrakten Formeln und Anekdotischem.
Brandls Tuschearbeiten changieren zwischen narrativer Zeichnung und
abstrakter Malerei. Sexuell, leicht frivol besetzte Sujets transformieren
sich zu dichten schwarzen malerischen Zonen.
In der legeren Hängung der Papierarbeiten ohne Rahmen
kommt eine "Underground"-Atmosphäre aus frühen Punk- und Techno-Zeiten
auf, in denen sich junge Kunst in verrauchten Kellerlöchern vorstellte.
(I., Domgasse 6; bis 19. Juli).
Galerie Hilger. Der Galerist hat seine Künstlerfreunde
und Vertreter aus dem Art-Lab-Programm eingeladen, sich mit Marilyn Monroe
zu beschäftigen, um dem Mythos zeitgenössischen Glanz zu verleihen. Dabei
zeigt sich, daß die ursprünglichen Pop-Art-Propagandisten wie Andy
Warhol, Mel Ramos, Tom Wesselmann die authentischsten Beiträge
geliefert haben. Andere, wie etwa Arnulf Rainer, der Monroes
Ausschnitt mit brustförmigen Strichbündeln unterstreicht, oder Karl
Korab und Hans Staudacher wirken dagegen sehr bemüht. Oswald
Oberhubers frühe Fotomontage spiegelt die Zeit der Monroe wider - ein
sprödes, schönes Beispiel österreichischer Pop Art im weitesten Sinne.
(I., Dorotheergasse 5; bis 19. August)
Galerie Ulysses. Schon seit den späten vierziger
Jahren hat Maria Lassnig, parallel zur Malerei und im Verborgenen,
Bildhauerei betrieben. Nun hat sie sich durchgerungen, eine Auswahl ihres
plastischen Werks einer großen Öffentlichkeit vorzustellen. Wie bei vielen
Malern erkennt man die Dominanz malerischer Strategien. Es handelt
sich mehr um ein Herausmodellieren der motivischen Form aus dem Gemälde
als um ein autarkes dreidimensionales Gestalten. Das unterstreicht die
präzise Gegenüberstellung großformatiger Gemälde mit Aluminium- und
Bronzewerken. Manchmal durchbricht Lassnig aber die "Schallmauer" der
Malerei, wie etwa in "Help!", wenn sie Abflußrohre in Bronze abgießt und
den Objektcharakter zur Geltung kommen läßt. (I., Opernring 21; bis
26. Juli).
© Die Presse | Wien
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