Im vergangenen Jahr wurde der am 2. Oktober 1914 in Ebreichsdorf (NÖ) Geborene mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen mit dem Stern ausgezeichnet. In seiner Laudatio sagte Peter Kubelka: "Der Hubmann baute die Wirklichkeit auf, von der wir glauben, dass es unsere ist. Dabei sehen wir die Welt nur durch seine Augen."
Die Galerie Westlicht feierte den 90. Geburtstag Hubmanns im Jahr 2004 mit einer Werkschau unter dem Titel "Franz Hubmann. Der Chronist des Wesentlichen".
Franz Hubmann sorgte als Redakteur der Kulturzeitschrift magnum für die Positionierung der Fotografie als eigenständiges Medium und die des Fotografen als "Bildjournalist". magnum, das Mitte der 50er-Jahre aus dem Magazin Austria International hervorgegangen war, orientierte sich an den international betrachtet Großen der Branche wie Robert Capa, Henri Cartier-Bresson und David Seymour
Nach dem Besuch der Mittelschule absolvierte Hubmann zunächst die Lehr- und Versuchsanstalt für Textilindustrie in Wien und war ab 1935 als Textiltechniker in einer Hutfabrik beschäftigt. Erst nach dem Krieg besuchte er die Grafische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien und wurde anschließend Bildstellenleiter der neu gegründeten Österreichischen Fremdenverkehrswerbung.
Nach der Einstellung von magnum 1966 arbeitete Hubmann vor allem als freier Buchautor und schuf über 50 Bildbände. Zudem drehte Franz Hubmann zwischen 1960 und 1974 17 Fernsehfilme. 1992 wurde im Historischen Museum der Stadt Wien seine Ausstellung Wien - Metamorphosen einer Stadt. 150 Jahre in Fotografien gezeigt. Weltberühmt sind Hubmanns Porträts von Marc Chagall, Alberto Giacometti, Max Ernst oder Pablo Picasso. (APA, mm / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11.6.2007)