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09.10.2003 - Kultur&Medien / Ausstellung | ![]() |
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GABRIELE SENN GALERIE. TRASH - GALERIE LISA RUYTER. REMAKES - CHRISTINE KÖNIG GALERIE. DRIP | ![]() |
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Konsequent wie wenige hat Hans Weigand die Verbindung von
Malerei und Computer geschafft. Bei allem spielerisch-technischen Aufwand
bewegen sich seine Bilder auf hohem künstlerischen Niveau. Als Bildfundus
dient ihm das Repertoire von Massenmedien, Hoch- und Pop-Kultur, formal
spielt er auf alte Bildformen an. Imposant sein Triptychon "Vor und nach
dem jüngsten Gericht": Bezug nehmend auf Hieronymus Boschs großartiges
Altarbild re-interpretiert Weigand den biblischen Stoff als postmodernes
Horrorszenario. Einer großen Collage aus trashigen Bildfetzen
korrespondiert die multimediale Bearbeitung des Referenzbildes. Mittels
Flatscreen, Maus und Sensor kann man durch Boschs Vorlage zappen,
Sündenfall und Weltgericht werden verschnitten mit Filmausschnitten, Musik
und Bildern aus den Rebellenjahren 1968 bis 1974. In anderen Arbeiten
zerlegt Weigand Fotomotive in Segmente und lässt sie in unendlicher
Spiegelung und trügerischen Mustern auslaufen. (IV, Schleifmühlgasse 1a;
bis 25.Oktober) GALERIE LISA RUYTER. REMAKES"Body Double" nennt Brice Dellesperger in Anspielung an
Brian De Palma's Film aus 1984 sein Remake-Projekt, für das er
fragmenthaft Filmzitate und Rollenspiel kombiniert. Zwei schillernde neue
Teile daraus präsentiert die amerikanische Künstlergaleristen - deren
eigene Malerei zeitgleich bei Georg Kargl gezeigt wird - in ihrer
Eröffnungs-Show. Dellespergers Prinzip ist das bewusst amateurhafte neue
verfilmen klassischer Szenen, wobei der Fokus auf der Verdoppelung der
Akteure und damit dem Freudschen Thema der traumhaften Verschiebung liegt.
Der darüber gelegte Originalsoundtrack verstärkt diesen Effekt noch. So
gerinnt etwa die Nachstellung eines Russellschen Ringkampfes durch den
tätowierten Körper Jean-Luc Vernas in Kombination mit einer
surreal-brutalen Freiluftszene aus "Clockwork Orange" zum
geisterhaft-faszinierenden Ambiente. Weniger hingegen hält die Spannung in
der zweiten präsentierten Arbeit, einem Remake der Roadhouse-Szene aus
Lynchs "Twin-Peaks". (IV, Wiedner Hauptstr. 23-25; bis 25.Oktober)
CHRISTINE KÖNIG GALERIE. DRIPDas Vokabular der klassischen Malerei stellt die aktuelle
Two-Men-Show in der Galerie von Christine König zur Debatte. Immer wieder
nachhaltig wirkt Stanley Whitneys leuchtende Ölmalerei. In gebrochener
Geometrie zerlegt er quadratische Leinwände in kräftige Farbfelder, die in
ihrer Rhythmik an die Musikalität des späten Piet Mondrians erinnert. Auf
Whitneys radikale Einfachheit antwortet Andreas Reiter Raabe im räumlichen
Vis-à-vis mit einem malerischen Ansatz, der auf der Nichtfarbe Weiß,
simplen Grundformen - Rechteck und Kreis - sowie
funktional-repräsentativen Elementen wie Rahmen, Glas und Röhre basiert.
Diesem Reduktivismus setzt er im dritten Raum "Drippings" entgegen:
Konzentrierte, sich teilweise überlappende Anordnungen von
scheibenförmigen Farblachen, die den abstrakten Expressionismus des
"Urdrippers" Jackson Pollock ebenso hinterfragen wie den Anspruch auf
Originalität. Mithin: Darf heute eigentlich noch gedrippt werden? (IV,
Schleifmühlgasse 1a; bis 31. Oktober) Johanna Hofleitner
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