GRAZ (felb). Das Grazer Kunsthaus wird in etwas mehr als einem Monat
eröffnet werden. Bis dahin sollte zwar der Innenausbau abgeschlossen sein,
an der Außenhülle wird aber vermutlich noch einige Zeit weitergearbeitet
werden. Nach Angaben von Dirk Agsten von der Kunsthaus AG liegt der
Engpass vor allem an den blauen Acrylglasplatten, mit denen die "Blase"
verkleidet wird. Diese Spezialanfertigungen einer Firma in Radstadt dauern
mitunter etwas länger. "Die Eröffnung ist dadurch aber nicht gefährdet",
zeigte sich Agsten zuversichtlich.
"Gut im Zeitplan"
Sechs Wochen vor der Eröffnung am 27. September wird im und am
Kunsthaus mit Hochdruck gearbeitet. Der Fußboden ist vor der
Fertigstellung, ebenso die Innenverkleidung. Diese besteht aus einer Art
Drahtgewebe, das die dahinter liegenden Strukturen erkennen lässt. "Wir
liegen gut im Zeitplan", meinte Agsten in Hinblick auf die Gesamtarbeiten.
Zeit verzögernd könnte die Herstellung der über 1.000 blauen Acrylplatten
wirken, die jede nach eigenen Maßen für die blasenförmige Kuppel
angefertigt werden müssen. "Wir können nur so schnell arbeiten, wie die
Firma die Platten liefert", so Agsten.
Leuchten sind installiert
Bereits installiert sind dagegen ebenfalls fast 1.000 runde Leuchten,
die pixel-artig Schriften und Bilder transportieren sollen. Man verlässt
sich darauf, dass die kreisförmigen Leuchtröhren eine Lebensdauer von zehn
bis zwölf Jahren haben, denn ein häufiges Austauschen könnte sehr
aufwändig werden. Dazu müssen nämlich Teile der Außenverkleidung der
"Blase" wieder abmontiert werden.
Budget erhöht
Das Budget für den Gesamtbau, der von den Architekten Peter Cook und
Colin Fourniers entworfen wurde, beträgt mittlerweile 45,6 Millionen Euro.
Zu den ursprünglich bewilligten 34,6 Mio. Euro (600 Mio. Schilling) wurde
kürzlich von der Stadt Graz noch zwei zusätzliche Millionen bewilligt. Ob
das allerdings reichen wird, dazu wollte man seitens der Kunsthaus AG
keine Aussage treffen. Ein offenes Verfahren, bei dem eine Baufirma die
Kunsthaus AG geklagt hat und nicht genau abschätzbare Kosten für die
Außenhülle ließen derzeit keine genauen Angaben zu.
Publikumsmagnet Baustelle
Bei den Besuchern erfreut sich das Kunsthaus bereits vor seiner
Fertigstellung offenbar großer Beliebtheit: "Die Baustelle wurde seit
vergangenen November von mehr als 10.000 Neugierigen bei Führungen
besichtigt", so Dirk Agsten. Die erste Ausstellung "Einbildung - Das
Wahrnehmen in der Kunst" startet erst einen Monat nach der Eröffnung.
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