Düsseldorf (APA/dpa) - Vier riesige
"Skulpturen" aus den Körpern von 840 Nackten hat der
US-Künstler Spencer Tunick am Sonntag in Düsseldorf
komponiert. Seine Freiwilligen, "stapelte" Tunick vor der
Front des Düsseldorfer museum kunst palast mal auf einer
Tribüne in Pyramidenform, setzte sie in einem nahen Park in
Bäume und auf Wiesen oder ließ sie vor einem Rubens-Gemälde
posieren.
Er sehe sich als "Installationskünstler",
der seine Arbeit in Video und Foto dokumentiere, sagte Tunick,
dessen Werk vom 30. September an (bis 12. November) in
Düsseldorf ausgestellt wird. Er sei sich der Problematik
durchaus bewusst, im Land des Holocaust Massenszenen mit
nackten Menschen zu inszenieren, sagte der 1967 im US-Staat
New York geborene und mittlerweile weltweit arbeitende
Künstler. "Aber Körper bedeuten für mich Freiheit, bedeuten
Schönheit", betonte Tunick, der nach 65 Installationen
zwischen Chile, Barcelona und Brügge erstmals ein Projekt in
Deutschland verwirklicht hat. Rund 100 Journalisten mit
Kameras und Schreibblocks verfolgten die Aktionen der
"schamlosen" Nackedeis aller Klassen vom Baby über den
muskulösen Athleten bis zur Greisin, die mal gebückt ihre
bloßen Rückseiten, mal wie "hingegossen" den ganzen Körper
präsentierten. Für ihre Mitwirkung erhalten sie ein signiertes
Tunick-Foto der Düsseldorfer Nackt-Motive. Dem Vernehmen nach
reist dem Meister, der 2003 in seiner bisher größten Aktion
sogar gut 6.000 Nackte auf Barcelonas Straßen gebracht hat,
eine regelrechte Fan-Gemeinde nach. Das Düsseldorfer Aufgebot
nackter Tatsachen bestand zu Dreivierteln aus Männern zumeist
im mittleren Alter. "Es sind nicht alle der Kunst halber
gekommen", kritisierte ein 44 Jahre alter Mitwirkender die
deutliche Zahl der Selbstdarsteller auf dem weitgehend für
Neugierige abgesperrten Gelände.
APA 12:25 6.08.2006
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