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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
16.05.2004
22:49 MEZ
Von
Thomas Rottenberg

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sohoin
ottakring.at/
2004
 
Abschied vom bunten Straßenfest
"Soho in Ottakring" wird heuer zur Diskurs- und Theoriereihe - von 22. Mai bis 5. Juni

Wien - Soho in Ottakring gibt es nicht mehr. Das, betont allerdings Ula Schneider, stimmt so nicht. Denn auch heuer wird es eine Veranstaltungsreihe geben, die den von Schneider vor sechs Jahren erfundenen Titel trägt. Und auch heuer legt Schneider Wert darauf, mit der von 22. Mai bis 5. Juni um den Brunnenmarkt stattfindenden Eventreihe ihrem Grundgedanken verbunden zu bleiben: Kunst, die sich mit realen Lebensbedingungen der Umgebung auseinander setzt.

Doch von dem, was das Festival für das nicht an mühsamem und selbstverliebtem Kunstdiskurs interessierte Publikum so reizvoll machte, wird es heuer wenig geben: Seinen Ruf erlangte "Soho in Ottakring" deshalb, weil leere - aber auch benutzte - Geschäftslokale sich für junge Kunst öffneten.

Heuer wird das anders. "living room-soho - ein Diskussionsraum zum Thema Allianzenbildung" übertitelt Schneider jene Veranstaltungsreihe, bei der Theorie gehobelt, Filme gezeigt und Konzepte gefeilt werden sollen. Nächstes Jahr - 2005 - sollen die dann Grundlage für Arbeiten im öffentlichen Raum sein.

Freilich: Ganz will Soho auch heuer den Bezug zum echten Leben nicht verlieren. Es gibt ein Kinder-Videoprojekt, Kulinarik-Präsentationen der neuen EU-Mitglieder am Yppenmarkt - und das Kochbuch "Soho kocht". Rezepte werden noch angenommen. (DER STANDARD, Printausgabe, 14.5.2004)


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