Doch von dem, was das Festival für das nicht an mühsamem und selbstverliebtem Kunstdiskurs interessierte Publikum so reizvoll machte, wird es heuer wenig geben: Seinen Ruf erlangte "Soho in Ottakring" deshalb, weil leere - aber auch benutzte - Geschäftslokale sich für junge Kunst öffneten.
Heuer wird das anders. "living room-soho - ein Diskussionsraum zum Thema Allianzenbildung" übertitelt Schneider jene Veranstaltungsreihe, bei der Theorie gehobelt, Filme gezeigt und Konzepte gefeilt werden sollen. Nächstes Jahr - 2005 - sollen die dann Grundlage für Arbeiten im öffentlichen Raum sein.
Freilich: Ganz will Soho auch heuer den Bezug zum echten Leben nicht verlieren. Es gibt ein Kinder-Videoprojekt, Kulinarik-Präsentationen der neuen EU-Mitglieder am Yppenmarkt - und das Kochbuch "Soho kocht". Rezepte werden noch angenommen. (DER STANDARD, Printausgabe, 14.5.2004)