Bregenz
(VN-cd, ck) Ein kleiner "Astronaut" wollte nach der
Landung gleich wieder einsteigen und abfliegen. Die Farbspiele in
Mariko Moris "Wave UFO" im Kunsthaus Bregenz (wir berichteten über
die Schau) waren "so schön".
Lassen sich die Bilder wirklich steuern? Wer es
nachprüfen will - seit Samstag ist das jedem möglich -, erhält
Noppensöckchen und Sensoren für Stirn und Hals. Dann geht es hinein
in den glimmernden Fisch. Neben zwei Mitreisenden nimmt man auf
einer Liege Platz bevor sich die Tür schließt und die ersten Gebilde
an der Kuppel erscheinen.
Bei Entspannung sollen Alpha-Wellen Blau produzieren, Aufregung
und Beta-Wellen sind für aggressives Rot zuständig. Das weiß man u.
a., wenn man die Wartezeit mit dem Lesen der Texttafeln überbrückt
hat. Vor mir färbt sich eine Seifenblase rötlich und eine tiefblau,
zwei kreisrunde Blasen darüber vereinigen sich immer wieder. Ich
blicke zu meinen Mitreisenden und beneide sie um das knallige Rot.
Woran ich auch denke, bei mir überwiegt Blau, bevor sich dann jene
Bilder, die man auch im ersten Stock des Kunsthauses sieht, in
Bewegung setzen . . .
Pochende Herzchen
Die Flug ins "virtuelle Universum" ist kurz.
Faszinierend, meinen die "Astronauten" beim Aussteigen. Angesichts
der Technik, die dahinter steckt, ist einem das Ganze fast schon
eine Spur zu schön. Darf man ein Stockwerk tiefer doch noch
Figürchen, die einem Science-fiction-Film entstiegen zu sein
scheinen - wohl zum Zeichen, dass uns nicht nur diverse Wellen
vereinigen mögen - in die Arme schließen. Das Herzchen, das bei
Berührung der Männchen zu pochen beginnt, ist freilich elektronisch
gesteuert.
Das "Wave UFO" ist bis 23. März zu begehen: Dienstag bis
Sonntag 10 bis 20, Donnerstag 10 bis 21 Uhr.
Auf der Suche nach gemeinsamen Farben im "Wave UFO".
UMFRAGE: WIE WAR IHRE REISE INS ESOTERISCHE ALL
So etwas habe ich noch nie erlebt, ein merkwürdiges Erlebnis. Was
ich gesehen habe, hat mich an den Biologieunterricht erinnert,
Amöben und so. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass ich durch die
Beobachtung selbst steuern kann, der Rest war wie eine Show.
HERBERT MOSER RAVENSBURG
Eine Reise war es eigentlich nicht, aber eine sehr
beruhigende Erfahrung. Das Farbenspiel war wunderschön, aber ich
hatte nicht den Eindruck, dass ich das Ganze steuern hätte können.
Vielleicht lag es daran, dass ich mit völlig Fremden im Ufo war, wer
weiß?
ULRIKE RAUSCHER BREGENZ
Ich fand es sehr aufregend! Am Anfang waren da viele
bunte Seifenblasen, auch im Hintergrund, nur waren die kleiner. Dann
war da plötzlich ein helles Licht, danach ein lautes Geräusch. Da
bin ich erschrocken. Und die Seifenblasen waren auf einmal grün.
JOHANNA GROHE WANGEN
Meine Erwartungen waren zwar höher, aber es war cool.
Ich dachte, es gäbe mehr technische Effekte. Die optischen Eindrücke
waren toll, angenehme Stimmung. Der Anfang war gut, da konnte man
ein wenig steuern. Alles in allem: eher ein Abstecher als eine
Reise.
ELIAS SAGMEISTER BREGENZ
Genau das hatte ich erwartet. Die ästhetische Umsetzung
ist gewaltig, aber meiner Meinung nach kann man selbst nicht viel
steuern. Vielleicht war es sogar zu schön, das verhindert eine
kritische Sicht auf die Technik. Dafür bin ich jetzt entspannt.
STEFAN M. SEYDL AMRISWIL