VN Mo, 10.2.2003

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Kultur 

Fast eine Spur zu schön

In Noppensöckchen zum Start: Wie das Publikum im Kunsthaus Bregenz "abhebt"

Bregenz (VN-cd, ck) Ein kleiner "Astronaut" wollte nach der Landung gleich wieder einsteigen und abfliegen. Die Farbspiele in Mariko Moris "Wave UFO" im Kunsthaus Bregenz (wir berichteten über die Schau) waren "so schön".

Lassen sich die Bilder wirklich steuern? Wer es nachprüfen will - seit Samstag ist das jedem möglich -, erhält Noppensöckchen und Sensoren für Stirn und Hals. Dann geht es hinein in den glimmernden Fisch. Neben zwei Mitreisenden nimmt man auf einer Liege Platz bevor sich die Tür schließt und die ersten Gebilde an der Kuppel erscheinen.

Bei Entspannung sollen Alpha-Wellen Blau produzieren, Aufregung und Beta-Wellen sind für aggressives Rot zuständig. Das weiß man u. a., wenn man die Wartezeit mit dem Lesen der Texttafeln überbrückt hat. Vor mir färbt sich eine Seifenblase rötlich und eine tiefblau, zwei kreisrunde Blasen darüber vereinigen sich immer wieder. Ich blicke zu meinen Mitreisenden und beneide sie um das knallige Rot. Woran ich auch denke, bei mir überwiegt Blau, bevor sich dann jene Bilder, die man auch im ersten Stock des Kunsthauses sieht, in Bewegung setzen . . .

Pochende Herzchen

Die Flug ins "virtuelle Universum" ist kurz. Faszinierend, meinen die "Astronauten" beim Aussteigen. Angesichts der Technik, die dahinter steckt, ist einem das Ganze fast schon eine Spur zu schön. Darf man ein Stockwerk tiefer doch noch Figürchen, die einem Science-fiction-Film entstiegen zu sein scheinen - wohl zum Zeichen, dass uns nicht nur diverse Wellen vereinigen mögen - in die Arme schließen. Das Herzchen, das bei Berührung der Männchen zu pochen beginnt, ist freilich elektronisch gesteuert.

Das "Wave UFO" ist bis 23. März zu begehen: Dienstag bis Sonntag 10 bis 20, Donnerstag 10 bis 21 Uhr.

Auf der Suche nach gemeinsamen Farben im "Wave UFO".

UMFRAGE: WIE WAR IHRE REISE INS ESOTERISCHE ALL

So etwas habe ich noch nie erlebt, ein merkwürdiges Erlebnis. Was ich gesehen habe, hat mich an den Biologieunterricht erinnert, Amöben und so. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass ich durch die Beobachtung selbst steuern kann, der Rest war wie eine Show.

HERBERT MOSER RAVENSBURG

Eine Reise war es eigentlich nicht, aber eine sehr beruhigende Erfahrung. Das Farbenspiel war wunderschön, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass ich das Ganze steuern hätte können. Vielleicht lag es daran, dass ich mit völlig Fremden im Ufo war, wer weiß?

ULRIKE RAUSCHER BREGENZ

Ich fand es sehr aufregend! Am Anfang waren da viele bunte Seifenblasen, auch im Hintergrund, nur waren die kleiner. Dann war da plötzlich ein helles Licht, danach ein lautes Geräusch. Da bin ich erschrocken. Und die Seifenblasen waren auf einmal grün.

JOHANNA GROHE WANGEN

Meine Erwartungen waren zwar höher, aber es war cool. Ich dachte, es gäbe mehr technische Effekte. Die optischen Eindrücke waren toll, angenehme Stimmung. Der Anfang war gut, da konnte man ein wenig steuern. Alles in allem: eher ein Abstecher als eine Reise.

ELIAS SAGMEISTER BREGENZ

Genau das hatte ich erwartet. Die ästhetische Umsetzung ist gewaltig, aber meiner Meinung nach kann man selbst nicht viel steuern. Vielleicht war es sogar zu schön, das verhindert eine kritische Sicht auf die Technik. Dafür bin ich jetzt entspannt.

STEFAN M. SEYDL AMRISWIL




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