Festa - Festa

Neben der am 8. Juni eröffnenden internationalen documenta ist in Frankfurt bis 25. August die europäische Biennale junger Kunst manifesta 4 zu sehen.


Am 24. Mai beginnt in Frankfurt die vierte europäische Kunstbiennale "manifesta", die seit ihrer Gründung 1996 in Rotterdam, Luxemburg und Lubijana zu sehen war. Koodinator der Schau ist der österreichische Jurist Martin Fritz, der bereits auf der Hannover-Expo die Kunstprojekte organisierte. Alle zwei Jahre wandert die Schau von Stadt zu Stadt.

Die Standorte

In Frankfurt werden Innen- und Außenräume bespielt: Frankensteiner Hof, Frankfurter Kunstverein, der Außenraum der Schirn Kunsthalle, das Städelmuseum. Am Mainufer sowie in den U-Bahnstationen in der Stadtmitte sind Kunstprojekte zu sehen. Vorträge, Workshops und Performances runden das Programm ab.

Die Kutratorinnen und ihre Inhalte

Drei Frauen kuratieren die Schau: Iara Boubnova aus Sofia, die Spanierin Nuria Enguita Mayo und Stéphanie Moisdon Trembley aus Paris reisten neun Monate lang durch Europa und luden 90 Künstlerinnen und Künstler aus 30 Ländern ein, an der manifesta 4 teilzunehmen.

Thematisch steht die manifesta auf spekulativen Boden. Die Kuratoren legten kein inhaltlich fest umrissenes Konzept vor sondern wollten rhizomatische Strukturen schaffen. Unter dem Begriff Rhizom der von Deleuze und Guattari stammt, versteht man unhierachische Stränge die alle auf die eine oder andere Weise miteinander verbunden sind. So wird die spezifische Situation in denen junge Künstler in ganz Europa arbeiten berücksichtig.

Fragen des Innen- und Außenraums werden beleuchtet. Exil und Heimat thematisiert. Auf ihren zahlreichen Reisen, die die Kuratorinnen im Vorfeld der Manifesta tätigten sprächen sie mit den unterschiedlichsten Künstlerinnen über Bedingungen des Kunstmarkts, Sexualität und Gender Politics.

Die Künstler

Die meisten der gezeigten Künstler sind unter vierzig. manifesta 4 sieht sich als Versuchslabor für junge Kräfte, von denen einige in zehn Jahren vielleicht den Kunstmarkt stürmen werden. manifesta 4 wird Spuren legen, Wege durch die Stadt bahnen und dabei Widersprüche der Gegenwart aufdecken. Sei will zeigen wie Künstler die klassische Beziehung von Zeit und Raum neu bestimmen. Die Erfahrung des Städtischen, des Wohnens, der Mobilität, des Reisens, des Exils, der Geprächs und der Übersetzung, wird hier nicht ohne Ironie und grenzüberschreitenden Humor thematisiert.

Der Kunstskandal

Im Vorfeld der manifesta 4 sorgte der Schweizer Konzeptkünstler Christoph Büchel für Aufregung. Er schuf kein Werk für die manifesta sondern suchte weltweit den Meistbietenden für seine Messebeteiligung. Für 15.000 US Dollar ging sein Platz an die New Yorkerin Sal Randolph. Die Kuratorinnen zeigten Verständnis für diese den Kunstmarkt ironisierende Aktion und ließ den schwunghaften Handel mit der Beteiligung zu.

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